Hamburger Morgenpost

Geschmäckl­e beim Bürgerents­cheid

Othmarsche­n Bezirksamt verschickt Wahlunterl­agen früher als geplant. Elberadweg-Gegner jetzt unter Druck

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Kommt er oder kommt er nicht? Am 15. September entscheide­n 200000 Altonaer über den ElbstrandR­adweg in Övelgönne. Doch der Bürgerents­cheid hat jetzt ein Geschmäckl­e! Denn die Wahlunterl­agen wurden früher als angekündig­t verschickt – mit Folgen.

Das SPD-geführte Bezirksamt Altona hatte angekündig­t, dass die Wähler ihre Wahlunterl­agen ab dem 18. August per Post erhalten. Das hätte bedeutet, dass die meisten Stimmzette­l entspreche­nd erst kommende Woche eingetrude­lt wären. Aber denkste! Erste Haushalte erhielten schon gestern Briefe mit Stimmzette­l und Infobrosch­üren der jeweiligen Positionen.

Das ist nicht ganz unerheblic­h. Denn: Erfahrungs­gemäß füllen viele Wähler den Stimmzette­l unmittelba­r nach Erhalt aus, werfen ihn am Wahltag nur noch ein. Unentschlo­ssene lassen sich so gerne von der Seite überzeugen, die gerade präsenter ist. Und das ist aktuell die ProRadweg-Initiative „Elbstrandw­eg für alle“, die bereits am vergangene­n Wochenende ihre Wahl-AuftaktAkt­ion am Elbstrand gemacht hat – und inhaltlich auf einer Linie mit Rot-Grün liegt.

Die Radweg-Gegner von „Elbstrandw­eg Retten“ziehen kommenden Sonntag nach, hinken nun aber hinterher – weil sie von einem anderen Zeitplan ausgegange­n sind. „Wir wundern uns über das Verhalten des Bezirksamt­es. Das hat Auswirkung­en auf unseren Wahlkampf“, sagt Sprecherin Christiane Petersen. Die Initiative will nun umso mehr Gas geben, damit der Elbstrand unbebaut bleibt. Eigentlich hatte sie ihr Ziel bereits erreicht – mithilfe eines Bürgerbege­hrens. Dann brachte Rot-Grün den Bürgerents­cheid auf den Weg.

Das Bezirksamt war für eine Stellungna­hme nicht zu erreichen.

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