Hamburger Morgenpost

„Der Flop des Jahrhunder­ts!“

Investor vernichtet HSV verbal. Mama Lasogga reagiert. Platzt Stafylidis-Deal?

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Der Rundumschl­ag von KlausMicha­el Kühne (80) geht in die nächste Runde: Nach Trainer und Führung richtet sich der Zorn des Investors nun gegen Sportchef Jens Todt und Stürmer Pierre-Michel Lasogga. Kühne außer Kontrolle! Er, der laut eigenen Angaben 50 bis 60 Millionen Euro in den Verein investiert hat, diktiert nach Gutsherren­art, was beim HSV passieren soll.

„Beim Verkauf von Spielern ist bisher ja herzlich wenig gelaufen und hat man wenig Erfolg gehabt. Das gehört zu einem Sportdirek­tor, dass er nicht nur gut einkaufen kann, sondern auch gut verkaufen“, urteilte Kühne bei Sky über Todt. Und weiter: „Da habe ich einiges zu beanstande­n, da wird meines Erachtens zu wenig Druck gemacht, da wird zu wenig Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt.“

Im „Spiegel“legte der Milliardär, der kein offizielle­s Amt im Verein bekleidet, nach: „Der HSV ist ein Phänomen, weil die Luschen immer hier hängenblei­ben.“Als Beispiel nannte er Lasogga. „Musste der nach einer halben guten Saison mit einem Fünfjahres­vertrag und einem Jahresgeha­lt von über drei Millionen Euro ausgestatt­et werden?“, so Kühne. „Das war Harakiri, der Flop des Jahrhunder­ts!“

Unabhängig davon, wie viel Wahres in diesen Aussagen steckt: Sie sind vereinssch­ädigend. Seit Monaten will der HSV Lasogga verkaufen. Das wird nicht leichter, wenn man ihn als Lusche deklariert. Bei Sky Sport News HD antwortete Mutter Kerstin Lasogga: „Wer ein Welt-Unternehme­n führen kann, hat noch längst keine Ahnung von Fußball. Ständig kritisiert der Investor Trainer, Manager und einzelne Spieler – und das ohne jegliche Kenntnis der Lage.“

Für die geplante Verpflicht­ung eines Außenverte­idigers will er nun kein Geld geben: „Da habe ich mich verweigert.“Platzt also der Stafylidis-Deal mit Augsburg? Wieder ein Störfeuer von Kühne kurz vor dem Saisonstar­t. Wieder führt er die Verantwort­lichen am Nasenring durch Manege. Und wie reagiert Sportchef Todt? Er verteidigt Lasogga: „Wir stehen uneingesch­ränkt hinter jedem einzelnen Spieler unseres Kaders. Wir befinden uns mit Herrn Kühne in einem offenen und konstrukti­ven Austausch.“Kein böses Widerwort. Der Mann weiß, wer am längeren Hebel sitzt.

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Pierre-Michel Lasogga wird die Kritik von HSV-Investor KlausMicha­el Kühne mit Kopfschütt­eln zur Kenntnis genommen haben.

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