„Emmanuels einziger Fehler ist sein Alter“
So offen hat sie noch nie gesprochen ... Frankreichs First Lady Brigitte Macron (64) gab erstmals seit der Wahl ihres Mannes Emmanuel Macron (39) ein langes Interview. Dabei sprach sie im französischen Magazin „Elle“offen wie nie über ihre Rolle als Präsidenten-Gattin und den großen Altersunterschied.
Sie, die ehemalige Lehrerin des amtierenden Präsidenten, und er, der ehemalige Vorzeige-Schüler der Elite-Schule – das ist auch für Brigitte Macron selbst hin und wieder unglaublich. „Wenn ich Sachen über uns lese, habe ich immer den Eindruck, die Geschichte eines anderen zu lesen“, sagt sie. Generell genieße sie es, dass ein Alltagstrott gar nicht erst entstehen kann. „Mit Emmanuel bin ich so sehr daran gewöhnt, dass mir unglaubliche Sachen passieren, dass ich mich frage, was das nächste Abenteuer sein wird. Und das dauert seit 20 Jahren an“, so Brigitte.
Rückblende. Der 19-jährige Emmanuel Macron wird von der damals 44-jährigen Brigitte unterrichtet, sie ist seine Theater-Lehrerin. „Beim Stück ,Die Kunst der Komödie‘ hat sich unsere Beziehung zueinander verändert“, verrät sie. „Wir schrieben uns freitagabends immer wieder, ich konnte es kaum abwarten. Verstanden habe ich das nicht, es schien so verrückt.“
Dass die beiden heute ein Paar sind, hat Brigitte Macron nie bereut. Darüber, dass sie deutlich älter ist als er, können beide herzlich lachen, erklärt sie: „Der einzige Fehler von Emmanuel ist, dass er viel jünger ist als ich. Das ist ein Witz zwischen uns. Für uns hat der Altersunterschied nie eine Rolle gespielt.“
Und doch weiß sie, dass ihre Kinder aus erster Ehe zunächst unter der neuen Beziehung gelitten haben. „Ich weiß, dass ich meinen Kindern geschadet habe. Das ist etwas, das ich mir am meisten vorwerfe“, so die „Premiere Dame“weiter. Trotzdem fühlt sie sich jeden Tag bestätigt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben: „Den Altersunterschied merken wir bestenfalls, wenn wir frühstücken – ich mit meinen Falten, er mit seiner Frische. Aber so ist es halt. Wenn ich nicht diese Wahl getroffen hätte, dann hätte ich mein Leben verpasst.“
Ganz unumstritten ist Brigitte in Frankreich allerdings nicht. Stein des Anstoßes war der Vorschlag Emmanuel Macrons, seiner Frau ein offizielles Amt zu übergeben. Damit waren viele Franzosen nicht einverstanden, forderten mehr Transparenz im Präsidenten-Palast. Auch eine Online-Petition gegen ihre Rolle wurde ins Leben gerufen. Im Gespräch mit der „Elle“kündigte sie allerdings jetzt mehr Transparenz an. Ihre Rolle werde nun „nicht durch ein Gesetz bestimmt, sondern durch eine Charta der Transparenz, in der erklärt wird, dass ich nicht bezahlt werde, welche meine Missionen und die Mittel dazu sind.“
Gleichzeitig sagte sie: „Wie alle meine Vorgängerinnen werde ich meine öffentliche Rolle ausfüllen.“