Darum bleiben bei Edeka die Regale leer
HafenCity Supermarkt stellt Schilder gegen Rassismus auf. Viel Lob bei Facebook
Ich arbeite seit acht Jahren bei der Flughafentochter AHS (Aviation Handling Services) im Check-in, also der Passagierabfertigung. (AHS fertigt
Als katastrophal, wir müssen zu viele Passagiere mit zu vielen Abflügen und zu wenig Personal bearbeiten. Normalerweise checken wir 180 Passagiere zu dritt ein, momentan machen wir das immer öfter ganz allein. Das bedeutet, dass wir völlig überlastet sind. Wir können uns an viele Regularien, die die Airlines an uns stellen, nicht mehr halten. Auch am Gate sind wir überfordert, hier sind wir auch meist alleine anstatt mindestens zu Er gehört zu den exklusivsten Supermärkten in Hamburg: Edeka Böcker am Überseeboulevard in der HafenCity. Doch am Wochenende sah es dort aus wie in einem Konsum zu DDR-Zeiten: Leere Regale, kaum Waren in den Kühlregalen. Was steckt dahinter?
Statt Camembert nur Sylter Käse, statt Reis oder Nudeln nur ein Sack Kartoffeln. Gähnende Leere auch in der ObstAbteilung. Und wer am Abend einen „Coq au Vin“geplant hatte, fand hier keinen geeigneten Rotwein. Denn alle internationalen Produkte waren am Sonnabend aus dem Sortiment des Einzelhändlers verbannt. Zur Erklärung waren Schilder aufgestellt. „Deutschland wäre ärmer ohne Vielfalt“, stand darauf. Oder: „Unsere Auswahl kennt heute Grenzen.“Oder: „So leer ist ein Regal ohne Ausländer.“Oder: „Dieses Regal ist ohne Vielfalt ziemlich langweilig.“
Mit der Aktion wollten die beiden Geschäftsführer Markus Böcker und Christian Barg offenbar ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit setzen. Zeigen, wie öde Deutschland ohne internationale Einflüsse wäre. Zeigen, welchen Luxus offene Grenzen bringen. Beide waren für eine Stellungnahme am Wochenende nicht zu erreichen. Doch in den sozialen Medien gab es viel Lob für diese Idee. Zur Fotostrecke aus der Filiale sagten 20000 Facebook-Nutzer „gefällt mir“. Fast 6000 teilten sie. Am Gate steigt der Stress, wir müssen gleichzeitig Passkontrolle machen, die Vorgaben der Airlines einhalten, Handgepäck labeln und gegebenenfalls kassieren und die Fragen der Passagiere beantworten. Alles gleichzeitig und allein. Im Check-in stehen wir permanent unter Zeitdruck, da wir innerhalb von 1,5 Stunden 180 Passagiere alleine einchecken müssen. Das schaffen wir oft nicht, so dass immer mehr Passagiere ihren Flug verpassen. Wenn wir