Ein Italiener gewinnt!
Der Traum vom fünften deutschen Heimsieg bei den Cyclassics hat sich nicht erfüllt. Top-Sprinter Marcel Kittel war früh chancenlos. Der Rostocker André Greipel jagte als Fünfter über die Ziellinie auf der Mönckebergstraße. Es gewann der Italiener Elia Viviani.
Den Ablauf hatte sich Kittel ganz anders vorgestellt. Sein Traum sah in etwa so aus: Im Schlussspurt vorne dabei sein, das Vorderrad als Erster über die Ziellinie drücken und dann – jubeln und sich feiern lassen. Er hatte so auf eine Revanche für 2016 gebrannt, als ihn 1000 Meter vor dem Ziel ein plattes Hinterrad um alle Chancen gebracht hatte. Im Vorfeld der 22. Cyclassics hatte der Thüringer gesagt, dass er mit Hamburg noch eine Rechnung offen habe. Sie blieb unbeglichen.
Die Realität gestern sah wie folgt aus: Schon bei der dritten und damit letzten Überquerung des 82 Meter hohen Wasebergs in Blankenese war der 29-Jährige ohne Chance darauf, den fünften deutschen Heimsieg in der Hansestadt zu schaffen. Kittel kam Minuten nach dem italienischen Sieger Viviani (Team Sky) ins Ziel. Dort sprach er Klartext: „Es war für mich heute nicht so geil. Um es auf den Punkt zu bringen: Ich bin richtig im Arsch. Mir haben nach der Tour de France und meinem Sturz dort hier die Körner gefehlt. Ich sollte mich jetzt wohl besser mal zu Hause auf die Couch legen und mich erholen.“
Zweiter wurde der Franzose Arnaud Démare, Dritter der Niederländer Dylan Groenewegen. Bester Deutscher auf dem 221 km langen Kurs war Greipel. Der Buchholzer Nikias Arndt belegte Rang 127.