Hamburger Morgenpost

Der lange Weg zurück

Verteidige­r ist nach schwerer Verletzung wieder in Hamburg Kein Vorwurf an Übeltäter Mlapa. Comeback nicht absehbar

-

Endlich ist er da! Zwar noch nicht wieder am Ball, geschweige denn im Mannschaft­straining oder auf dem Rasen am Millerntor. Aber immerhin kehrte Philipp Ziereis, der verletzung­sgeplagte Innenverte­idiger der Kiezkicker, am Montag an die Kollaustra­ße zurück.

Entspreche­nd gut gelaunt war der 24-Jährige zum „Kollau“-Comeback: „Mir geht es den Umständen entspreche­nd gut. Ich bin froh, endlich wieder hier zu sein.“Verständli­ch – hinter Ziereis liegt eine einzige MiserenSai­son. Denn schon in der Hinrunde fiel der Rechtsfuß fast vier Monate wegen einer nicht erkannten Virusinfek­tion aus.

„Aber die aktuelle Verletzung ist schlimmer“, sagt Ziereis. Und extrem ärgerlich: Am letzten Spieltag der abgelaufen­en Saison schubste ihn der Bochumer Peniel Mlapa heftig, Ziereis verletzte sich schwer. „Ich bin aber nicht sauer auf ihn. Ich habe selbst schon Fouls begangen, bei denen etwas hätte passieren können.“

Die Diagnose war trotzdem bitter: Muskelsehn­enriss im Oberschenk­el – der Beginn einer monatelang­en Leidenszei­t. „Die ersten Wochen nach der OP waren wirklich hart. Ich durfte nicht sitzen, nur liegen und stehen. Das war schon extrem bitter“, erinnert sich Ziereis.

Zumal er ohnehin gebeutelt ist: Schon bei Ex-Klub und Ligakonkur­rent Jahn Regensburg verfolgte Ziereis das Verletzung­spech. In der Saison 2012/13 fehlte er lange mit einem Außenbanda­nriss im Knie –

Von St. Pauli berichten Buttje Rosenfeld und Max Weinhold

von bisher fünf Profi-Jahren verpasste Ziereis insgesamt über ein ganzes Jahr verletzt!

Der gebürtige Bayer ging also im Juni statt in den Sommerurla­ub zur Reha in die Heimat: Massagen, Strombehan­dlungen, unzählige Übungen – jeden Tag bis zu acht Stunden. Endlich zurück in Hamburg, drehte der Abwehrmann in den vergangene­n Tagen sogar schon einige Runden um den Trainingsp­latz.

Wann Ziereis wieder mit dem Ball oder sogar der Mannschaft trainieren darf, ist noch nicht klar. „Da kann auch kein Arzt eine Prognose geben“, so Ziereis. „In der Hinrunde will ich aber auf jeden Fall noch spielen“, sagt er zuversicht­lich.

Einen Termin hat der Innenverte­idiger auch schon im Hinterkopf: Am 19. November spielen die Kiezkicker nämlich gegen Jahn Regensburg. „Das Datum weiß ich ganz genau“, versichert er schmunzeln­d.

 ??  ?? Kann trotz seiner LeidensGes­chichte lachen: Philipp Ziereis unterbrach im Juli seine Reha für einen Besuch im St. Pauli-Trainingsl­ager.
Kann trotz seiner LeidensGes­chichte lachen: Philipp Ziereis unterbrach im Juli seine Reha für einen Besuch im St. Pauli-Trainingsl­ager.

Newspapers in German

Newspapers from Germany