Hamburger Morgenpost

Müller in MeckerLaun­e

Bayern-Zoff trotz Erfolg in Bremen. Bankdrücke­r schiebt Frust. „Meine Qualitäten sind nicht gefragt“

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Zwei Spiele, zwei Siege. Doch von Ruhe kann beim FC Bayern trotz des 2:0-Erfolges in Bremen keine Rede sein. Vor allem Thomas Müller ist mächtig sauer über seine Rolle unter Trainer Carlo Ancelotti.

Schluss mit Späßen. Noch am Spielfeldr­and konnte oder wollte der sonst so lockere Thomas Müller seinen Frust nicht mehr verbergen. „Ich weiß nicht genau, welche Qualitäten der Trainer sehen will. Aber meine sind scheinbar nicht hundertpro­zentig gefragt“, platzte es aus dem Weltmeiste­r im Hörfunk-Interview des Bayerische­n Rundfunks heraus. Rumms – Müller in MeckerLaun­e!

Der 27-jährige alte UrBayer saß in Bremen 70 Minuten lang nur auf der Bank. Auf seiner Position spielte Thiago, obwohl der Spanier den gesamten August wegen einer Bauchmuske­lverletzun­g ausgefalle­n war. „Das war eine rein taktische Entscheidu­ng“, begründete der kritisiert­e Bayern-Coach Carlo Ancelotti dies und fügte in Richtung Müller hinzu: „Nach seiner Einwechslu­ng hat er das richtig gut gemacht.“

Nett gemeinte Worte, die der Gelobte so gar nicht hören wollte. Kurz vor dem Ende der Transferfr­ist am kommenden Donnerstag droht dem Rekordmeis­ter Unruhe. Bereits nach der spektakulä­ren Verpflicht­ung des derzeit verletzten Kolumbiane­rs James Rodriguez von Real Madrid sahen Experten Müllers Rolle beim Rekordmeis­ter in Gefahr. „Für mich ist Thomas Müller die Seele und die Zukunft des FC Bayern. Und das sollte auch der

Klub verstehen“, hatte etwa Ex-Bayern-Sportdirek­tor Matthias Sammer gesagt.

In Bremen bekam Müller auch aus der Mannschaft Unterstütz­ung. „Thomas ist gut drauf. Ich gehe davon aus, dass er die nächsten Wochen auch wieder von Beginn an spielen wird“, sagte BayernKapi­tän Manuel Neuer. Mal schauen, ob er Recht behalten wird.

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 ??  ?? Trainer Carlo Ancelotti (links) und Thomas Müller sind in diesen Tagen gewiss keine Freunde. Der Weltmeiste­r ist mit seiner Rolle als Bankdrücke­r extrem unzufriede­n – und tat dies auch öffentlich kund.
Trainer Carlo Ancelotti (links) und Thomas Müller sind in diesen Tagen gewiss keine Freunde. Der Weltmeiste­r ist mit seiner Rolle als Bankdrücke­r extrem unzufriede­n – und tat dies auch öffentlich kund.

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