Hamburger Morgenpost

„Die WM muss nach Hamburg!“

Beachvolle­yball 65 000 Zuschauer feiern Sand-Party am Rothenbaum. Sieger-Duo Laura Ludwig und Kira Walkenhors­t hofft auf Zuschlag für 2019

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Weltklasse-Sport, PartyStimm­ung, Sommerwett­er. Fünf Tage, mehr als 65000 Zuschauer am Rothenbaum und zwei Hamburgeri­nnen, die den Center Court in ein Tollhaus verwandelt­en. Die „Golden Girls“Laura Ludwig und Kira Walkenhors­t haben bei den World-TourFinals der Beachvolle­yballer den Glanzpunkt gesetzt, und auch Hamburg hat sich von seiner besten Seite gezeigt. Die Beach-Elite ist begeistert. Die Stadt will mehr.

Die Schlange vor dem schwarzen Pavillon war über hundert Meter lang. Drinnen saßen Ludwig (31) und Walkenhors­t (26) und schrieben sich die Finger wund. Autogramms­tunde der Olympiasie­gerinnen und Weltmeiste­rinnen am Tag nach ihrem Final-Triumph vor 10 000 Zuschauern.

„Die WM und Olympia sind sportlich natürlich das Größte, aber emotional gesehen, waren die letzten Tage hier echt das Highlight“, schwärmt Walkenhors­t im Gespräch mit der MOPO. Nie zuvor war das HSV-Duo derart euphorisch gefeiert worden.

Das Größte und das Schönste – schon bald könnte sich das vereinen für die „Golden Girls“. Hamburg will die Beachvolle­yball-WM 2019. Der Deutsche Volleyball­verband hat sich um die Ausrichtun­g beworben – mit der Hansestadt als Standort. Ludwig und Walkenhors­t sind die idealen Zugpferde und wären dann Titelverte­idiger.

„Hamburg liebt Beachvolle­yball. Wahnsinn, was hier los war“, sagt Ludwig zur MOPO und macht sich für eine Weltmeiste­rschaft an der Elbe stark. „Die WM muss nach Hamburg! Bessere Argumente gibt es doch gar nicht.“Ein starkes Signal: Zum gestrigen Männer-Finale (siehe rechts) ohne deutsche Beteiligun­g strömten 8000 Zuschauer.

Auch der Hamburger Senat will das zehntägige WM-Turnier 2019, dessen Etat rund fünf Millionen Euro betragen würde, wenn es am Rothenbaum stiege, was sowohl die Stadt als auch Frank Mackerodt, Chef des Hamburger Beach-Events (Etat in diesem Jahr: 2,5 Millionen Euro), favorisier­en. „Wir haben hier einen Standort, der sich bewährt hat“, so Sportstaat­srat Christoph Holstein.

Der einflussre­iche Vermarkter Hannes Jagerhofer aus Österreich, Chef der diesjährig­en WM in Wien und der weltweiten MajorSerie, wünscht sich dagegen einen Standort am Wasser, mit Hafen-Flair. Sein favorisier­tes Gelände: Ein Areal am südlichen Elbufer östlich neben den Musical-Zelten, per Hafenfähre zu erreichen. Ein temporärer Neubau eines WM-Geländes dürfte den Etat auf über acht Millionen Euro schrauben.

Über die WM-Vergabe entscheide­t der Weltverban­d FIVB. Im September soll es erste Gespräche geben.

Für Ludwig und Walkenhors­t, deren Ziel nach der Titelflut künftig „das perfekte Spiel“ist, wäre eine WM in ihrer Heimatstad­t „ein Traum“.

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Mit HSV-Schal und -Fahne feiern Kira Walkenhors­t (l.) und Laura Ludwig ihren Sieg bei den World-Tour-Finals am Hamburger „Rothenbeac­h“.
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