Große Liebe op platt
Die erste Ohnsorg-Premiere der Saison: „Romeo un Julia“als mitreissende Tragikomödie
Manege frei für „Romeo un Julia“! Mit Shakespeares Tragödie begann im OhnsorgTheater die Spielzeit. Neu-Intendant Michael Lang feierte mit dem Klassiker auf Platt- und Hochdeutsch seinen Einstand als Chef der niederdeutschen Traditionsbühne.
Gäste und Promis aus Politik und Kultur erlebten auf der Gala-Premiere die berühmteste Liebesgeschichte der Welt als mitreißend poesievolles, zirzensisches Spiel. Heiter ist der Einstieg in die Welt der Zirkusfamilien Montague und Capulet. Einradfahrer, Clowns, ein mit seiner vorlauten Handpuppe streitender Bauchredner sorgen für Spaß in der Arena.
Mit Pauken und Trompeten ziehen hier die verfeindeten Familien in den Wettstreit und verlieben sich der norddeutsche Romeo und die koreanische Trapezkünstlerin Julia. Die beiden Liebesträumer, anrührend gespielt von Marco Reimers und Yvonne Yung Hee Bormann, himmeln und schmachten sich an. Und glauben im Glück ihrer verzehrenden Liebe, endlich Frieden zu stiften zwischen ihren Clans.
Unmerklich fast gleitet das Spektakel in der fantasievollen Inszenierung (Regie: Murat Yeginer) in die Tragödie: Der Bandenkrieg, bei dem Tybalt (Vasilios Zavrakis) von Romeo erschossen wird, die vom despotischen Vater Capulet (Horst Arenthold) angestrebte Zwangsheirat Julias mit dem ergrauten Zirkusdirektor Paris (Robert Eder) treiben das junge Paar in einen Tod, auf den in dieser auf die Lovestory verkürzten Textfassung kei-