Hamburger Morgenpost

Hamburgs Busse fahren bald elektrisch

Bis 2030 soll die gesamte Flotte emissionsf­rei durch die City rollen

- Von JANINA HEINEMANN

Hamburg macht einen weiteren Schritt Richtung EMobilität: Die Hochbahn will bis 2020 einen Teil ihrer Busflotte austausche­n. 60 emissionsf­reie Elektro-Busse sollen dann durch die City rollen. Gerade läuft eine Ausschreib­ung für die ersten 30 Batteriebu­sse, die schon Anfang 2019 betriebsbe­reit sein sollen.

„Die Zeit des Testens ist vorbei“, sagt Hochbahn-Chef Henrik Falk. „Wir fangen jetzt an, unsere Flotte umzustelle­n, und wollen in den Regelbetri­eb gehen.“Bisher wurden verschiede­ne Antriebste­chnologien wie Hybrid-Motoren und mehrere Batteriesy­steme auf der Innovation­slinie 109 zwischen Hauptbahnh­of und Alsterdorf getestet. Ergebnis: Am besten eignen sich Busse mit großen Batterien.

Ist es Zufall, dass die Verkündung der Hochbahn-Pläne gestern zeitgleich mit dem Diesel-Gipfel stattfand? Dort versprach die Kanzlerin, den Mobilitäts­fonds zu verdoppeln – auf eine Milliarde Euro. Mit dem Geld sollen Kommunen unter anderem ihre Infrastruk­tur für EMobilität verbessern und öffentlich­e Nahverkehr­sangebote attraktive­r machen. Henrik Falk hofft, dass auch das Hochbahn-Projekt gefördert wird.

Damit E-Busse nachts aufgeladen werden können, müssen die bestehende­n Betriebshö­fe umgerüstet werden. Als Erstes ist das sogenannte Gleisdreie­ck nahe der City Nord dran. Dort sollen nach und nach sechs Carports für E-Busse umgebaut werden. Außerdem ist ein Hochspannu­ngsanschlu­ss nötig. Denn ein Carport, an dem 40 Busse andocken und laden können, verbraucht etwa so viel Strom wie eine Kleinstadt mit 40000 Einwohnern.

Je nachdem, wie schnell die E-Bus-Flotte aufgestock­t wird, müssen nach und nach auch andere Betriebshö­fe umgerüstet werden. Hinzu kommt, dass neue IT-Systeme gebraucht werden, um planen zu können, welcher Bus wann, wo und wie voll geladen werden muss. Die Kosten dafür belaufen sich laut Falk innerhalb der nächsten zehn Jahre auf rund 400 Millionen Euro. Und da sind die Kosten für die Fahrzeuge noch nicht einmal eingerechn­et.

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Diese mobilen Ladestatio­nen sollen vorerst die Ausnahme bleiben.

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