Kein Orden für Barmbeker Helden
Statt Bundesverdienstkreuz gibt’s Senatsempfang
Die Helden von Barmbek. Am 28. Juli stoppten sie gemeinsam an der Fuhlsbüttler Straße den Attentäter Ahmad A. (26), der im EdekaMarkt einen 50-Jährigen erstochen hatte. Am Montag werden sie im Rathaus mit einem Senatsempfang geehrt. Aber warum erhalten die sieben Männer eigentlich nicht das Bundesverdienstkreuz?
Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) lässt es sich nicht nehmen, die mutigen Barmbeker, Polizisten und Ersthelfer im Rathaus zu empfangen. Auch Innensenator Andy Grote (SPD) wird erscheinen und den Männern mit warmen Worten danken. Doch warum bekommen die Helfer, die den zu allem entschlossenen Terroristen stoppten, keinen Orden? Aus der Innenbehörde und der Senatskanzlei hieß es etwas verschämt, die Männer hätten ja bereits den Ian-KaranPreis für Zivilcourage erhalten. Doch das ist eine rein private Ehrung eines Sponsors. Das Bundesverdienstkreuz dagegen wird hochoffiziell vom Bundespräsidenten verliehen.
Die MOPO fragte in der Ordenskanzlei im Bundespräsidialamt in Berlin nach. Dort hieß es, das Bundesverdienstkreuz in seinen neun Stufen (Verdienstmedaille bis Sonderstufe des Großkreuzes) wird nur für jahrelange Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland und nicht für Einzeltaten vergeben. Für das mutige Einschreiten der sieben Barmbeker käme deshalb die Hamburgische Rettungsmedaille infrage.