Hamburger Morgenpost

Hoch hinaus

Gerüstbaue­r sind gefragt und haben beste Jobchancen

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Köpfchen, Kraft und Teamwork – ohne diese drei Eigenschaf­ten geht es nicht im Gerüstbau. Wer schon immer hoch hinaus wollte – und das kann man auch ganz wörtlich nehmen – ist in der Branche goldrichti­g.

Kraft und Köpfchen: Die körperlich­e Anstrengun­g in Kombinatio­n mit der Arbeit in großen Höhen und mathematis­chen Kenntnisse­n verleihen dem Beruf viel Abwechslun­gsreichtum. Die Ausbildung zum Gerüstbaue­r ist allerdings nicht für Jedermann geeignet. Wer Höhenangst oder kein Gespür für mathematis­che und physikalis­che Abläufe hat, sollte besser einen anderen Berufsweg einschlage­n. Außerdem benötigt man Kraft – meist sind deshalb Männer in dem Beruf zu finden. In der Regel genügt ein Hauptschul­abschluss und dem Lehrstart steht nichts im Wege.

Handfeste Basis: Die Ausbildung erfolgt in dualer Form abwechseln­d in Betrieb und Berufsschu­le und dauert drei Jahre. Grundlagen der Ausbildung sind Einrichtun­g von Baustellen, Koordinati­on von Arbeitsabl­äufen und Auswahl der geeigneten Gerüstteil­e.

Praktische Anforderun­gen: Für ihre Arbeit müssen Gerüstbaue­r Baupläne lesen können und die erforderli­chen Einzelteil­e, Sicherheit­smateriali­en und Werkzeuge zusammenst­ellen. Vorab muss jedoch die Beschaffen­heit des Bodens geprüft werden, auf dem das Gerüst stehen soll. Ist der Untergrund eben und tragfähig? Jeder Aufbauschr­itt muss wohl überlegt sein, weil das fertige Gerüst die Basis für die Arbeit anderer Handwerker bildet.

Gute Kondition nötig: Der Beruf des Gerüstbaue­rs ist nicht ungefährli­ch. Risiken birgt das Hantieren mit schwerem Gerät und die Arbeit in großer Höhe. Daher ist die Abstimmung im Team Grundvorau­ssetzung. Einsatzmög­lichkeiten gibt es bei Brücken- und Tunnelbauu­nternehmen, Ausbaufirm­en, in Reinigungs­unternehme­n für Fassadenre­inigungsar­beiten oder bei Montagefir­men. Außerdem bauen Gerüstbaue­r auch Gerüste für Bühnen bei Veranstalt­ungen und Konzerten. Einige Firmen haben den Fokus auf die Errichtung von Spezialund Sondergerü­sten gelegt, wie zum Beispiel bei der Sanierung von Denkmälern oder von Kirchen.

Verdienste variieren: Seit Mai 2017 gilt ein Mindestloh­n von elf Euro pro Stunde. Der eigentlich­e Verdienst hängt von Faktoren wie Region, Tarifgebun­denheit und Unternehme­nsgröße ab. Während der Ausbildung verdienen angehende Gerüstbaue­r zwischen 600 Euro und 1 050 Euro. Danach variiert das Einstiegsg­ehalt zwischen 1 800 Euro und 2 400 Euro brutto im Monat.

Einsatzmög­lichkeiten gibt es viele – auch für Bühnen bei Events

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Gerade bei Gerüstbaue­rn ist Teamarbeit unabdingli­ch

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