Die Bullen stutzen dem Dino die Flügel
Leipziger Superstars Keïta und Werner besiegen mit ihren Treffern einen lange Zeit starken HSV
Der Höhenflug ist zunächst einmal beendet. Die weiße Weste des HSV hat erste Spritzer erhalten, mit dem 0:2 (0:0) gegen RB Leipzig kassierte der „Dino“die erste Pleite nach den beiden Auftaktsiegen. Am Ende war der Vizemeister eine Nummer zu groß.
Das war es dann für den HSV erst mal mit dem Traum von der Spitze. Keine weitere One-Night-Tabellenführung, stattdessen lange Gesichter beim Großteil der 50 231 Fans. Weil Naby Keïta und Timo Werner, die Superstars der Leipziger, gegen den zähen und tapferen HSV schließlich doch den Unterschied ausmachten.
Ein trister, regnerischer Abend im Volkspark, aber unter königlicher Beobachtung. Die ranghöchste der insgesamt 15 Frauen von Mswati III., Herrscher von Swasiland, machte ihre Aufwartung im Volkspark, mit 60 Männern und Frauen im Gefolge, wie es sich eben gehört. Was sie sah, dürfte ihr gefallen haben. Denn der Kick entwickelte sich rasant.
20 Minuten dauerte es, bis der HSV begriff, wie er den Gästen begegnen musste. RB fußballerisch klar besser, das erkannte nicht nur ihre Exzellenz. Augustin traf per Hacke den Außenpfosten (6.), auch Orban (11.) und Werner (16.) besaßen gute Gelegenheiten. Der HSV pustete durch – und attackierte nun früher. Die Folge: Ein offeneres Spiel und die Riesenchance für Kostic, der frei durch war und rechts daneben zielte (24.). Auch bei Walaces Schuss (27.) fehlte nicht viel.
Und Werner? Immer gefährlich, sehr beweglich. Und wieder Gegenstand hitziger Diskussionen. Kurz vorm Seitenwechsel traf Ekdal im HSV-Strafraum erst den Ball, touchierte dann den RB-Stüreine mer, der Nuance zu theatralisch abhob. Elfmeter, so die Ansicht von Schiri Aytekin, der sich nach der Durchführung des Videobeweises aber umentschied. Glück für den HSV, bitter für Werner. Dem 21-Jähaber rigen hier die nächste klare Schwalbe zu unterstellen, ginge zu weit.
RB blieb am Drücker, dem HSV fehlte (auch durch Kostic’ Verletzung /37.) nach dem Seitenwechsel die Fähigkeit, weiterhin für Entsorgen. lastung zu Dennoch, die Deckung stand – bis die größere
Vom HSV berichten Simon Braasch und Florian Rebien
Klasse der Gäste sich durchsetzte. 70 Millionen Euro wird Liverpool im Sommer für Keïta hinlegen. Nach 67 Minuten zeigte der Mittelfeldmann, warum das so ist. Stark, wie er nach Sabitzers schnell ausgeführtem Freistoß Walace stehen ließ und aus 22 Metern rechts oben ins Eck traf. 0:1, obwohl Mathenia noch dran war.
Dann kam Werner, Leipzigs anderer Gigant. Welch eine Tragik, dass der gerade eingewechselte Schipplock zunächst freistehend an Gulácsi scheiterte, der Konter dann zur Entscheidung führte. Nicht aufzuhalten, dieser Werner, weder von Diekmeier noch von Sakai, schon gar nicht von Mathenia – 0:2 (75.), der Schlusspunkt. Und die etwas schmerzhafte Erkenntnis, dass die Bäume im Volkspark doch nicht in den Himmel wachsen.