Einsame Spitze
Allagui muss allein stürmen und hofft auf seinen ersten FC-Treffer
Nach seinen 15 Toren in der vergangenen Saison bekam Aziz Bouhaddouz auch noch Bundesliga-Angreifer Sami Allagui an die Seite gestellt. Ein Traum-Paar, dachten alle. Doch das Sturm-Duo tat sich in den ersten vier Spielen schwer, erzielte kein Tor. Nun fällt Bouhaddouz wegen eines Bänderrisses am Sprunggelenk zudem wochenlang aus, und Allagui ist bereits am Montag in Nürnberg St. Paulis einsame Spitze.
Damit hat der 31-Jährige kein Problem: „Ich bin überzeugt, dass wir verschiedene Systeme sehr gut spielen können.“Er habe in seinen 13 Profi-Jahren, zum Beispiel in Mainz, immer wieder einmal allein vorn gespielt, aber auch zusammen mit einem weiteren Stür mer angegriffen: „Das is abhängig vom Gegner.“
Obwohl er wie auch Bo haddouz bislang in der Liga noch nicht getroffen hat, bleibt er Befürworter einer Doppelspitze bei St. Pauli: „Das passt sehr gut zu uns.“Er verweist darauf, dass es gegen Bochum gut funktioniert und er gegen Dresden ein reguläres Tor erzielt habe (das wegen einer angeblichen Abseitsstellung fälschlicherweise nicht anerkannt wurde). Und: In Darmstadt hätte Bouhaddouz nach wenigen Minuten bereits treffen können, bei ihm selbst sei der Ball vom Innenpfosten wieder zurückgesprungen.
Soll heißen: Beide waren schon sehr knapp am ersten Treffer dran. Allagui: „Fußball
ist in meinen Augen zu 40 Prozent Glück.“Gleichzeitig gibt er zu, dass ihn seine Torlosigkeit nervt. Er wolle in jedem Training und Spiel treffen: „Das ist immer das Schönste für einen Stürmer.“Nervös werde er aber nicht, er glaubt: „Wir werden beide noch eine Menge Tore erzielen.“
Trotz der jüngsten Ausfälle von Bouhaddouz und Christopher Buchtmann fährt er optimistisch nach Nürnberg: „Klar ist es blöd, wenn sich Spieler verletzen und ausfallen. Die beiden werden uns fehlen. Aber wir werden die Ausfälle kompensieren, denn wir haben einen großen Kader, wurden feingeschliffen, sind enger aneinandergerückt und haben im Test gegen Groningen eine gute Leistung abgerufen. Wichtig ist, diese Energie auf den Platz zu bringen.“
Der Ex-Bundesliga-Kicker fühlt sich bei den Braun-Weißen nach wie vor sehr wohl: „Ich bin in eine intakte Mannschaft gekommen. Es ist sehr familiär bei St. Pauli. Jeder ist für jeden da. Das Feuer bei St. Pauli ist am Brennen, ob beim Platzwart oder auf der Geschäftsstelle. Wir Spieler lieben diesen Verein und versuchen, die Menschen Woche für Woche glücklich zu machen.“