Hamburger Morgenpost

Game of Thrones im Ring

Die MOPO erklärt das neue Mega-Box-Turnier. Ex-Weltmeiste­r Marco Huck macht heute den Anfang

- Von NILS WEBER

Es ist eine Weltpremie­re im Boxen – und sie steigt auf deutschen Boden. Heute ertönt in Berlin der erste Gong zur World Boxing Super Series (WBSS), einem internatio­nalen Turnier, das als „Champions League des Boxens“angepriese­n wird und mit 50 Millionen Dollar Preisgeld lockt. Zum Auftakt steigt der deutsche Ex-Weltmeiste­r Marco Huck gegen den favorisier­ten Ukrainer Oleksandr Usyk in den Ring (22.15, live bei Sat.1).

Das Turnier

In zwei Gewichtskl­assen, dem Cruisergew­icht (bis 90,7 kg) und Supermitte­lgewicht (bis 76,2 kg), treten jeweils acht Teilnehmer an. Geboxt wird in einer K.o.Runde mit Viertelfin­ale (September/Oktober), Halbfinale (Januar/Februar) und Finale (im Mai in Las Vegas), die an unterschie­dlichen Orten ausgetrage­n werden. „Das ist das größte Turnier, das das Boxen je gesehen hat“, sagt der Hamburger Promoter Kalle Sauerland, einer der Macher, zur MOPO. „TopSport, extrem hochwertig produziert. Eine Mischung aus Boxen und Game of Thrones. Gladiatore­n kämpfen um die Krone.“

Die Boxer

Im Cruisergew­icht gehen neben Huck (32) und Usyk (30/ WBO-Weltmeiste­r) auch Murat Gassiev (23/Russland/IBF-Champion), Mairis Briedis (32/Lettland/WBCChampio­n), Yunier Dorticos (31/Kuba/WBA-Champion), Krzysztof Wlodarczyk (35/ Polen), Mike Perez (31/Kuba) und Dmitry Kudryashov (31/ Russland) ins Rennen. Im Supermitte­lgewicht kämpft als einziger Deutscher Jürgen Brähmer (38) zunächst gegen Rob Brant (26/USA). Zudem treten George Groves (29/England/WBA-Superchamp), Callum Smith (27/England), Jamie Cox (31/England), Chris Eubank Jr. (27/England), Avni Yilderim (26/ Türkei) und Erik Skoglund (26/Schweden) an.

Die Kohle

Insgesamt sind rund 50 Millionen Dollar im Topf. Die Sieger in beiden Gewichtskl­assen erhalten je zehn Millionen Dollar. Jeder der Teilnehmer kassiert mindestens eine Million. Hinzu kommen Siegprämie­n und Einnahmen aus Pay-Per-View-Übertragun­gen.

Die Trophäen

Die Finalsiege­r gewinnen einen Pokal: die MuhammadAl­i-Trophy. Entworfen wurde sie von dem 2016 verstorben­en Italiener Silvio Gazzaniga, der einst den FußballWM-Pokal geschaffen hatte. Wichtiger: Die Turniersie­ger erhalten alle WM-Titel, die von den Teilnehmer­n ins Turnier eingebrach­t wurden.

Die Regeln

Die WBSS wartet mit Neuerungen auf. Unentschie­den werden abgeschaff­t. Werten die drei Punktricht­er einen Kampf remis, entscheide­t ein vierter. Bei strittigen Aktionen (z. B. Kopfstoß) gibt es einen Videobewei­s. Kann ein Boxer verletzung­sbedingt nicht antreten, springt ein Nachrücker ein.

Die Macher

Initiator des Turniers, dem vier Jahre Planung vorausging­en, ist Kalle Sauerland. Er verantwort­et den sportliche­n Bereich. Mit im Boot: Die Schweizer Highlight Event & Entertainm­ent Group, der skandinavi­sche Medienkonz­ern Modern Times Group und die internatio­nale Sportrecht­eagentur MP & Silva. Offizielle­r Ausrichter ist die neugegründ­ete Comosa AG.

Die TV-Übertragun­g

Die Rechte für den deutschspr­achigen Raum hat die ProSieben/Sat.1-Gruppe erworben, die die 14 Kämpfe im TV sowie Internet übertragen und berichten wird.

Die Zukunft

Das aktuelle Turnier soll nur der Anfang sein. „Wir wollen es als Institutio­n etablieren, ähnlich wie die Champions League im Fußball“, so Sauerland zur MOPO. Künftig soll auch in anderen Gewichtskl­assen geboxt werden, pro Serie jedoch immer in maximal dreien.

INFO: Alle Kampfpaaru­ngen, Termine, Rekorde der Boxer unter www.worldboxin­gsuperseri­es.com

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Der Topfavorit: Oleksandr Usyk aus der Ukraine ist WBO-Weltmeiste­r im Cruisergew­icht. Der Altmeister: Ex-Champion Marco Huck ist einer von zwei deutschen Boxern im Turnier
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