Hamburger Morgenpost

Florida auf der Flucht

US-Katastroph­enschutz befürchtet Zerstörung „historisch­en Ausmaßes“

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Miami – Sie hat Angst. Und da ist sie nicht allein. Seit 18 Jahren lebt Rayza Garcia nun schon in Florida und hat so manchen heftigen Hurrikan erlebt. „Aber das hier“, sagt die 64-Jährige, „das ist etwas anderes!“So eine Panik habe sie noch nie erlebt. Denn Hurrikan „Irma“, der seit Tagen in der Karibik für Tote und schlimmste Verwüstung­en sorgt, kommt immer näher. Erste Ausläufer könnten Florida heute erreichen. Die Frage ist nur: Wann genau? Wo genau? Und: Mit welcher Wucht? Mindestens 24 Menschenle­ben hat „Irma“laut CNN allein in der Nacht zu Freitag gekostet. Und unermessli­chen Schaden angerichte­t. „Es ist, als wäre jemand mit einem Rasenmäher vom Himmel über die Insel gegangen“, sagte eine Augenzeugi­n auf dem Inselteil Sint-Maarten dem niederländ­ischen Rundfunk. Relativ glimpflich kamen dagegen die Dominikani­sche Republik und das bettelarme Haiti davon.

Zwar wurde „Irma“um eine Warnstufe abgeschwäc­ht, doch Floridas Gouverneur Rick Scott wollte kein Risiko eingehen. Der ganze Staat werde betroffen sein, Menschen sowohl an der Ostküste als auch an der Westküste. „Die Frage ist nicht mehr, ob Florida getroffen wird, sondern wie hart“, hieß es vom US-Katastroph­enschutz. Es drohten Zerstörung­en historisch­en Ausmaßes.

Bretter zum Vernageln von Fenstern waren in vielen Baumärkten rar. Generatore­n fast überall ausverkauf­t. Vielerorts standen Menschen Schlange, um noch ein paar Wasserflas­chen zu ergattern.

Erinnerung­en an Wirbelstur­m „Andrew“wurden wach, der in der Region von Miami vor 25 Jahren 63 500 Häuser beschädigt­e und 65 Menschen in den Tod riss.

Die Behörden riefen 650000 Menschen zum Verlassen ihrer Häuser auf. Es handele sich um die größte Evakuierun­g in der Geschichte der Region, sagte Carlos Giménez, Bürgermeis­ter des Bezirkes Miami-Dade. Der internatio­nale Flughafen Miami wird heute vermutlich geschlosse­n, schon gestern wurden zahlreiche Flüge

 ??  ?? Grenzenlos­e Verwüstung­en richtete „Irma“auf St. Martin an. Und schon droht neue Gefahr: Zwei weitere Hurrikane haben sich gebildet: „Katja“und „Jose“.
Grenzenlos­e Verwüstung­en richtete „Irma“auf St. Martin an. Und schon droht neue Gefahr: Zwei weitere Hurrikane haben sich gebildet: „Katja“und „Jose“.

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