Warum bekam das Bezirksamt so viele Tickets?
Stones-Freikarten sorgen für Zoff im Bezirk Nord
Von MIKE SCHLINK
Der Run auf die Stones-Tickets war gigantisch. In wenigen Minuten war das Konzert ausverkauft, Fans zahlten zum Teil Hunderte Euro, um die Rock-Legenden noch einmal live zu sehen. Einige Bezirks-Mitarbeiter zahlten jedoch nichts – das sorgt jetzt für Ärger.
Folgt nach der Musik-Party der politische Kater? Das Bezirksamt Nord hat Freikarten vom Konzert-Veranstalter „FKP Scorpio“erhalten. Es soll sich um 100 Tickets handeln. Unter anderem wurden sie an die Mitarbeiter verteilt. „Es hat ein Kontingent gegeben“, bestätigt ein Bezirks-Sprecher auf MOPO-Nachfrage. Die Annahme der Karten sei rechtlich geprüft worden.
Die Linksfraktion im Bezirk ist dennoch skeptisch. Schließlich gab es nach der Vergabe der Festwiese als Konzertstandort viel Kritik – zumal ein G20-Camp dort vom Bezirksamt nicht genehmigt wurde. „Unser Erstaunen war groß, als herauskam, dass der Stadtpark für das Stones-Konzert zur Verfügung stand“, sagt Karin Laas von der Linken. Auch sie habe Freikarten vom Bezirksamt erhalten, jedoch an ehrenamtliche Helfer weitergegeben, sagt Laas.
Laut Bezirksamt ist das Erhalten eines Karten-Kontingents ein „übliches Prozedere“. Die Karten würden dann an jene Mitarbeiter gehen, die in die Konzert-Planungen eingebunden gewesen seien.
„Das sind Arbeitskarten“, sagt ein „Scorpio“-Sprecher. Es sei normal, dem „Organisations-Partner“Tickets zur Verfügung zu stellen, damit dieser überprüfen könne, ob Absprachen und Pläne etwa zu Zuwegen und Grünflächenschutz aufgegangen seien.