Hamburger Morgenpost

„Die AfD ist sehr frauenfein­dlich“

Neue Initiative kämpft gegen Rechtspopu­listen

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Eines ihrer Vorbilder ist die Bewegung „Women against Trump“, die nach der USWahl Millionen mobilisier­te. Jetzt hat eine Gruppe von Hamburgeri­nnen die Initiative „#Frauen gegen die AfD“gegründet. Ziel: den Einzug der Rechtspopu­listen in den Bundestag verhindern. Auch Prominente wie Schauspiel­erin Wanda Perdelwitz oder Regisseuri­n Bettina Schoeller haben sich der Gruppe angeschlos­sen. Die MOPO sprach mit zwei Aktivistin­nen, die ihre Nachnamen nicht in der Zeitung lesen möchten.

MOPO: Sie sind eine Bewegung mit klarem zeigen Sie Ihre nicht? Andrea:

Mit Rechtspopu­listen ist nicht zu spaßen. Viele von uns haben Kinder. Wir möchten uns und unsere Familien schützen.

In den sozialen Netzwerken ist die Hemmschwel­le tief gesunken. Unsere Gesichter und Namen sind nicht wichtig. Wir stehen für alle Frauen, die gegen die AfD sind.

Sandra: Wie wollen Sie aus der Anonymität heraus etwas erreichen? Andrea:

Wir haben uns das Parteiprog­ramm der AfD vorgenomme­n und darüber mit Menschen auf der Straße gesprochen. Die dabei entstanden­en Videos zeigen wir auf unserer Webseite, auf Facebook und YouTube. Zusätzlich gibt es einen Twitter-Account.

Warum richten Sie politische Ziel. Warum Gesichter sich speziell

an Frauen? Andrea: Der öffentlich­e Fokus liegt vor allem auf dem rassistisc­hen, antiislami­schen Charakter der AfD. Selbstvers­tändlich lehnen wir den entschiede­n ab. Aber das Thema Flüchtling­e und Einwanderu­ng ist total ausgetrete­n. Deshalb konzentrie­ren wir uns auf einen anderen Aspekt: die Rückwärtsg­ewandtheit der AfD. Die betrifft besonders Frauen.

Inwiefern? Sandra:

Die AfD ist gegen Abtreibung, will Scheidunge­n erschweren und Gleichstel­lungsbeauf­tragte an Universitä­ten abschaffen. Sie ist gegen Regenbogen­familien und gegen die Ehe für alle. Das Absurde dabei ist, dass sie ihrem eigenen Familienbi­ld selbst nicht entspreche­n. Frauke Petry ist geschieden. Alice Weigel ist lesbisch. Dadurch wird deutlich, wie scheinheil­ig die Leitbilder der Partei sind.

Die AfD macht Angebote an Familien, aber man darf sich keine Illusionen machen: Die Frau ist für die AfD nur als Mutter wertvoll. Das haben die Nazis auch schon so gemacht.

Andrea: Was passiert mit „#Frauen gegen die AfD“nach der Bundestags­wahl? Sandra:

Wenn die AfD in den Bundestag zieht, gibt es genug zu tun. Wir bleiben dran und klären weiter auf. Vielleicht werden wir ja auch mal eine Partei. Das Interview führte NINA GESSNER Frauengege­ndieafd.org

Andrea:

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Die „#Frauen gegen die AfD“wollen lieber anonym bleiben.

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