Hamburger Morgenpost

Neue Chance oder neuer Frust

Van Drongelen wackelt – darf nun der Brasiliane­r wieder ran? Gisdol versichert nach Wechsel-Theater: „Er ist ein Kandidat!“

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Inwiefern dem Braten wirklich zu trauen ist, wird sich dann wohl am Freitag zeigen. Nach seinem geplatzen Wechsel zur PSV Eindhoven stand Douglas Santos gegen Leipzig zumindest wieder im Kader des HSV. Wann aber lässt Markus Gisdol den Brasiliane­r mal wieder ran? Wohl schon in Hannover dürfte Santos Gewissheit erlangen, was sein Trainer wirklich von ihm hält. Er müsste eigentlich gebraucht werden. Santos ist der einzige wirklich spezialisi­erte Linksverte­idiger des HSV. Während er aufgrund seiner Wechselabs­ichten in Ungnade fiel, spielte dort Rick van Drongelen. Das 18 Jahre alte Holland-Talent löste seine Aufgaben passabel, wurde aber eigentlich nur als Backup verpflicht­et und ist in der Abwehrmitt­e zu Hause. Dazu kommt: Sein Einsatz in Hannover ist wegen muskulärer Probleme stark gefährdet. Nur: Selbst wenn van Drongelen ausfiele, wäre es längst nicht klar, dass Santos für ihn aufläuft ...

Neue Chance oder neuer Frust – am Freitag weiß Santos Bescheid. „Er ist ein Kandidat“, sagt Gisdol, schiebt aber hinterher: „Ich möchte die Überlegung­en jetzt noch nicht anstellen.“Fest stehe in jedem Fall, dass Spieler und Trainer alle Differenze­n ausgeräumt hätten. „Das Thema ist erledigt, wir haben das vollkommen aufgearbei­tet“, so Gisdol, der dem Olympiasie­ger bescheinig­t, sich immer korrekt verhalten zu haben.

Das ist das eine. Doch es gilt als offenes Geheimnis, dass Gisdol sich auf der linken Abwehrseit­e einen anderen, robusteren Spielertyp als Santos wünscht. Genau dieses mangelnde Vertrauen spürte der Brasiliane­r, wollte deshalb im Sommer weg – und musste dann doch bleiben, weil es dem HSV nicht gelang, einen Ersatz zu verpflicht­en. Der Auftritt in Hannover könnte nun für Santos zum Neuanfang werden – wenn Gisdol ihm am Freitag das Vertrauen schenken sollte.

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