Ismet happy in Istanbul
Für den Hamburger Jung im deutschen Basketball-Team ist das EM-Viertelfinale gegen Spanien ein besonderes Spiel
Die deutschen Basketballer stehen erstmals nach zehn Jahren wieder in einem EM-Viertelfinale – und ein Hamburger Jung ist mittendrin. Für Ismet Akpinar (22) ist der Spielort etwas ganz Besonderes. Der Deutsch-Türke muss sich derzeit vorkommen wie in einem wundervollen Traum. Eigentlich war Akpinar, der in Hamburg geboren und in Eppendorf aufgewachsen ist, für die Universiade mit der A2-Nationalmannschaft in Taipeh vorgesehen. Doch auf den letzten Drücker löste „Izi“doch noch als dritter Aufbauspieler sein EM-Ticket – und nach dem 84:81 im Achtelfi- nale gegen die favorisierten Franzosen geht der Traum mit dem Viertelfinale weiter.
Akpinar ist in allen sechs bisherigen EM-Partien der DBB-Auswahl zum Einsatz gekommen, hat insgesamt 14 Punkte erzielt. Auch dank ihm können die etablierten Akteure Luft schnappen.
Besonders schön für den Ulm-Profi, der einst für Rist Wedel und die Hamburg Pirates auf Korbjagd gegangen ist: Morgen wird erneut im Istanbuler Sinan Erdem Dome gespielt. „Ich habe da etwas Extra-Motivation und Extra-Energie, hier zu spielen“, sagt Akpinar. „Ich freue mich sehr.“Seine Familie, die noch in der Türkei wohnt, kommt aus Antalya, wird aber morgen nicht in der Halle sein. Ismets großes Vorbild ist nicht etwa sein deutscher Teamkollege Dennis Schröder, sondern sein Bruder Mutlu (34), der in der heimischen Liga Profi ist.
Dass es eine verschärfte Türkei-Reisewarnung für deutsche Staatsbürger gibt, hat natürlich auch Akpinar registriert. Er erklärte dazu, dass sich das Team nur auf Basketball und nicht auf die politische Lage konzentriere. „Das sind Themen, über die wir vielleicht mal reden, aber wir verschwenden keine Energie drauf.“
Das ist im Augenblick wohl auch besser so. Schließlich geht es morgen im Viertelfinale gegen Spanien. Der Top-Favorit und Titelverteidiger räumte Gastgeber Türkei trotz hitziger Atmosphäre mit 73:56 aus dem Turnier.