Hamburger Morgenpost

Bildung: Endlich sind wir Weltspitze

OECD-Studie: Deutschlan­d führend in technisch-wissenscha­ftlichen Berufen. Aber auch Kritik

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Berlin – Endlich! Deutschlan­d ist laut einer neuen Studie der Organisati­on für wirtschaft­liche Zusammenar­beit und Entwicklun­g (OECD) in Sachen Bildung Weltspitze! Aber leider nur in einem Teilgebiet.

Immerhin: Hierzuland­e gibt es unter den 34 OECDMitgli­edsstaaten den höchsten Anteil an jungen Hochschula­bsolventen in den sogenannte­n MINT-Studienfäc­hern: 37 Prozent der deutschen Absolvente­n machen ihren Abschluss in Fächern wie Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaften und Technik. Damit steht Deutschlan­d nicht nur besser da als seine europäisch­en Nachbarlän­der, sondern auch als andere hoch entwickelt­e Staaten wie die USA, Japan, Israel oder Australien.

Aber es gibt auch Anlass zur Kritik: Was den Frauenante­il der Absolvente­n in den MINT-Fächern angeht, hinkt unsere Nation hinterher. Nur 28 Prozent sind weiblich – im Schnitt sind es in den OECD-Staaten dagegen 30 Prozent. Bildungsmi­nisterin Johanna Wanka (CDU) mahnt denn auch: „Insbesonde­re in der berufliche­n Bildung müssen wir die Möglichkei­ten technische­r Berufe jungen Frauen näherbring­en.“

Alarmieren­d: Immer noch haben hier Kinder aus sozial schwachen Familien weniger Bildungsch­ancen. Der Anteil der Hochschula­bsolventen, deren Eltern nicht über einen Hochschula­bschluss verfügen, hat sich bei uns – anders als im OECDSchnit­t – über die Generation­en nicht verbessert, ist bei den 45- bis 59-Jährigen so groß wie bei den 30- bis 44Jährigen.

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