Hamburger Morgenpost

„Ich stehe jetzt in der Pflicht“

Der HSV-Retter war bislang Joker – das dürfte sich ändern Neue Konkurrenz im Mittelfeld sieht er nicht als Problem

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Mit seinem Retter-Tor gegen Wolfsburg hatte sich Luca Waldschmid­t am letzten Spieltag der vergangene­n Saison in die HSV-Geschichts­bücher geköpft. Für seine zweite Spielzeit an der Elbe hat sich der 21-Jährige vor allem mehr Einsatzzei­ten als Ziel gesetzt. Nach den vielen Verletzung­en ist die Chance groß. In der MOPO spricht der U21Nationa­lspieler über seine Rolle im Team, neue Konkurrenz und mehr.

MOPO: Herr Waldschmid­t, Sie kamen an den ersten drei Spieltagen als Joker zum Einsatz, standen trotzdem in dieser Saison schon länger auf dem Platz als in der kompletten Rückrunde der vergangene­n Saison. Zufrieden? Luca Waldschmid­t:

Ich war bislang fast immer der erste Einwechsel­spieler. Das ist ein gutes Zeichen. Ich freue mich, wenn der Trainer mir vertraut. Das war mein Ziel. Aber es ist auch keine Frage, dass jeder Fußballer gerne mal von Anfang spielen will. Dafür werde ich arbeiten und mich anbieten.

Sie standen nach Ihrem RetterTor extrem im Fokus. Hat sich für Sie mit dem Treffer etwas verändert?

Man geht auf jeden Fall mit neuem Selbstvert­rauen und breiter Brust in die Saison. Ansonsten hat sich nicht viel verändert. Ein bisschen befreiter bin ich vielleicht im Kopf, weil ich mein erstes Bundesliga-Tor gemacht habe. Aber jetzt will ich auch den nächsten Treffer machen.

Und wie ist es in der Stadt? Werden Sie häufiger auf der Straße erkannt?

Das hält sich weiterhin in Grenzen. Ich finde, das ist auch gut so. Das Tor gegen Wolfsburg und alles danach war ein schönes Gefühl. Aber ich muss nicht immer im Mittelpunk­t stehen. So ein Typ bin ich nicht.

Wo stehen Sie denn auf dem Platz am liebsten?

Vom HSV berichten Simon Braasch und Florian Rebien

Am liebsten spiele ich als hängende Spitze im Zentrum. Ich suche gerne den Weg zum Tor und den Abschluss, füttere die Stürmer und Außenbahns­pieler gerne mit Bällen.

Viel Wert legt der Trainer auch auf die Arbeit gegen den Ball. Wie schätzen Sie sich dort ein?

Wir wissen, was der Trainer sehen will. In der Defensivar­beit gibt es bei mir auf jeden Fall noch das größte Steigerung­spotenzial. Das weiß ich. Daran werde ich arbeiten.

Durch die vielen Verletzung­en ist Ihre Chance auf einen Startelfei­nsatz

erst mal kräftig gestiegen. Stimmen Sie zu? Keiner wünscht dem anderen eine Verletzung. Wir brauchen die besten Elf auf dem Platz. Jetzt ist es aber so, dass die dran sind, die vielleicht nicht immer von Anfang an gespielt haben. Sie müssen die Lücke schließen. Es ist für mich eine Chance, aber ich stehe auch in der Pflicht. Ich will mich beweisen und mir meinen Platz in der Mannschaft erarbeiten. Letztlich geht es aber nur um das Team. Wir gehen zusammen einen Weg. Das ist unsere Stärke.

Womöglich wird das Team noch mal vergrößert. Für Sie könnte das neue Konkurrenz im Mittelfeld bedeuten. Ein Problem?

Ich mache mir da keine Gedanken. Das ist auch nicht meine Aufgabe. Ich probiere meine Leistung zu bringen und will mich anbieten. Egal, wie groß die Konkurrenz ist. Wenn jetzt noch jemand kommt, der uns verstärken kann, ist das nur gut.

Was für ein Spiel erwarten Sie am Freitag in Hannover?

Hannover ist ein schwerer Gegner. Sie verteidige­n eklig, trotzdem wollen sie auch Fußball spielen. Wir müssen uns aber nicht verstecken und wollen etwas mitnehmen.

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