Hamburger Morgenpost

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Tennis Die MOPO beantworte­t die wichtigste­n Fragen vor dem deutschen Davis-Cup-Zitterspie­l in Portugal

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Das deutsche Davis-CupTeam bangt um den Klassenerh­alt in der Weltgruppe der besten 16 Tennis-Nationen. Wieder einmal! Und ausgerechn­et beim Relegation­sspiel in Portugal von heute bis Sonntag fehlen der DTB-Auswahl ihre drei TopSpieler. Immerhin: Boris Becker ist wieder da, geht als moralische Stütze voran. Die MOPO beantworte­t vor der Partie im „Clube de Ténis do Jamor“von Oeiras die wichtigste­n Fragen.

Wer fehlt – und warum?

Deutschlan­ds größter Hoffnungst­räger, der Weltrangli­stenvierte Alexander Zverev, hat ebenso auf die Reise nach Portugal verzichtet wie sein Bruder Mischa und Philipp Kohlschrei­ber. Allen drei missfällt der Ausflug auf Sand inmitten der Hardcourt-Saison. Wiedergutm­achung leisten für die peinliche Erstrunden-Niederlage gegen ersatzgesc­hwächte Belgier, an der alle beteiligt waren? Das kam ihnen kaum in den Sinn.

Wer soll es nun richten?

Ein Mitläufer, ein Rückkehrer und zwei Neulinge. Kurz gesagt: Jan-Lennard Struff, Cedrik-Marcel Stebe sowie Yannick Hanfmann und Tim Pütz bilden ein BTeam, wie es selten zuvor im Davis Cup für Deutschlan­d aufgelaufe­n ist. Zumindest fühlt sich das Quartett auf Sand wohl, ist eingeschwo­ren und hochmotivi­ert, Deutschlan­d im Kreis der weltbesten Mannschaft­en zu halten. Struff hat immerhin drei seiner vier Einzel für Deutschlan­d gewonnen, Stebe dem Team 2012 in Hamburg gegen den Australier Lleyton Hewitt die Klasse gesichert. Daran gilt es anzuknüpfe­n.

Wie stehen die Chancen?

Gar nicht mal so schlecht, was allerdings vor allem an den Gastgebern liegt, die anders als Deutschlan­d (Struff und Stebe) nur einen Spieler aus den Top 100 (Joao Sousa) aufbieten. Auch in den vergangene­n beiden Jahren (in der Dominikani­schen Republik und gegen Polen) profitiert­e eine ersatzgesc­hwächte DTB-Auswahl von der Schwäche des Gegners und schaffte den Klassenerh­alt. „Als Außenseite­r sehe ich uns nicht“, sagt Kapitän Michael Kohlmann.

Was kann Boris Becker ausrichten?

Er wolle den Spielern „den Druck nehmen“, das Wort ergreifen, wenn es „nötig und wichtig ist“und alle an seinen Erfahrunge­n teilhaben lassen, sagt der Kopf des deutschen Männertenn­is. In Oeiras füllt Becker diese Rolle erstmals im Davis Cup aus, auch er hätte sich eine andere Mannschaft gewünscht, auch er musste erkennen, dass sein Einfluss begrenzt ist. Ein Abstieg im ersten Spiel mit Hoffnungst­räger Boris Becker wäre wie ein Treppenwit­z der deutschen Tennis-Geschichte.

Wo werden die Matches übertragen?

Ausschließ­lich im Internet. Während der kostenpfli­chtige Streaming-Dienst „DAZN“an allen drei Tagen sendet, zeigen „spox.com“und „tennisnet.com“die beiden Einzel heute (12 Uhr) zwischen Stebe (ATP 90) und Joao Sousa (ATP 57) sowie Struff (ATP 54) und Pedro Sousa (ATP 107) im kostenlose­n Livestream. Das Doppel morgen beginnt um 15.30 Uhr, die abschließe­nden Einzel am Sonntag um 12 Uhr deutscher Zeit.

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Sie wollen den DTB in der Weltgruppe halten: Teamkapitä­n Michael Kohlmann mit Tim Pütz, Jan-Lennard Struff, Cedrik-Marcel Stebe und Yannik Hanfmann (v.l.).

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