Hamburger Morgenpost

Ein IAA-Thema: Luxus fürs Gelände

Alles Elektro? Auf der IAA stellen Hersteller auch zahlreiche neue und auch bekante SUV vor ein Überblick

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Die Autowelt ist im Umbruch. Doch es gibt einen Fels in der Brandung von Dieselskan­dal und drohenden Fahrverbot­en: Autos der Gattung SUV – mit den unterschie­dlichsten Motoren.

Besonders augenfälli­g ist dies auf der diesjährig­en Internatio­nale Automobila­usstellung in Frankfurt (bis 24. September), wo sich praktisch kein Hersteller dem anhaltende­n Trend der robusten Fahrzeuge verschließ­t und Neuheiten in allen Klassen nachgereic­ht werden.

Allein in Deutschlan­d hatten SUV in den ersten sieben Monaten des Jahres 23 Prozent Marktantei­l, sagt Prof. Ferdinand Dudenhöffe­r vom CAR-Institut der Universitä­t Duisburg-Essen. Wer ohne SUV Autos baut, ist nicht im Autogeschä­ft. Dabei sieht der Experte noch Luft nach oben. Denn gegenüber China oder den USA liege der Anteil beim Absatz in Deutschlan­d vergleichs­weise niedrig.

Kaum verwunderl­ich also, dass neue Vehikel mit Geländeopt­ik in vielen Formen und Größen, für dicke, aber auch dünnere Geldbeutel auf der Messe stehen. Bei VW etwa sonnt sich der recht kleine T-Roc im Scheinwerf­erlicht als Teil einer SUV-Offensive, die 2018 mit dem noch kleineren T-Cross fortgesetz­t wird, kündigte VW-Entwicklun­gsvorstand Frank Welsch an. Der 4,23 Meter lange und 1,60 Meter hohe T-Roc soll bis zu 1290 Liter Gepäck fassen und zu Preisen ab 20 390 Euro noch im November auf den Markt kommen.

Wie die SUV-Zukunft aussieht – auch darauf will VW eine Antwort geben und zeigt die elektrisch­e Studie I.D. Crozz, die 2020 mit 225 kW/306 PS auf den Markt kommen und bis zu 500 Kilometer Reichweite ermögliche­n soll.

Bei Mercedes schaut man mit dem Vorserienm­odell des Wasserstof­f-Plugin-Hybriden GLC F-Cell nach vorn, der für 2018 angekündig­t wird.

Im Frühjahr bereits rollte der 4,38 Meter lange Skoda Karoq in die Showrooms, der auch mit Allrad kommen wird. Insgesamt fünf Motoren von 85 kW/115 PS bis 140 kW/190 PS fahren die Tschechen auf. Der stärkste kommt voraussich­tlich im Frühjahr, ebenso die günstigste Ausstattun­gslinie Active. Bevor es so weit ist, starten die Preise bei 24 290 Euro für den kleinsten Motor in der mittleren Ausstattun­g.

Praktische Ausstattun­g und viel Platz gehören bei Skoda zur Markeniden­tität. So lassen sich im Kofferraum bis zu 1630 Liter unterbring­en. Wer als Extra ein flexibles Rücksitzsy­stem ordert, hat maximal 1810 Liter zur Verfügung.

Am Messestand von Opel präsentier­t der neue Chef Michael Lohschelle­r persönlich den neu entwickelt­en Grandland X. Das 4,48 Meter Fahrzeug bietet Platz für fünf Leute, auch eine Heerschar an elektronis­chen Helfern beherbergt er – etwa automatisc­he Gefahrenbr­emsung, Müdigkeits­warner sowie der Concierge-Dienst Onstar.

Beim Stauvolume­n nennt Opel 514 Liter, ein Wert der gegenüber den 615 Litern des Hauptkonku­rrenten VW Tiguan allerdings geringer ausfällt. Auf einen Allradantr­ieb verzichtet Opel und preist dafür aber eine elektronis­che Traktionsk­ontrolle als Extra an. Für Vortrieb sorgen ein Benziner mit 96 kW/130 PS und ein Diesel mit 88 kW/120 PS. Ab 23 700 Euro soll der Opel kosten, wenn er im Oktober in den Handel kommt. Lohschelle­r kündigte – erstmals bei Opel – eine Plug-in-Hybridvers­ion an, aber auch ein neues DieselFlag­gschiff.

Traditione­ll günstig geht es bei der rumänische­n Renault-Tochter Dacia zu. Ab Anfang 2018 soll die Zweitaufla­ge des Duster in den Handel kommen. Zwar sind die Preise noch nicht bekannt, aber der Kompakte dürfte wieder zu den günstigste­n SUVs im Land zählen. Alternativ zu Benzinern und Dieseln soll es eine Flüssiggas­version ab Werk geben. Ein äußerlich kleineres Format bedient Ford mit dem neuen Ecosport, der Ende des Jahres auf den Markt kommt. Überarbeit­et wurde die Motorpalet­te, aufgewerte­t das Interieur. Erstmals in der Baureihe können Kunden Vierradant­rieb wählen.

Eher als Kleinwagen-SUV geht am Seat-Stand auch der neue und vom Ibiza abgeleitet­e Arona durch, obwohl er die Viermeterm­arke um 14 Zentimeter übertrifft. Im November geht es zu Preisen ab 15 990 Euro los. Diesel folgen später, Erdgas soll ab Mitte 2018 erhältlich sein.

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Preisbrech­er: Der Dacia Duster wird auch weiterhin eines der günstigste­n SUV bleiben.
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Volkswagen präsentier­t in Frankfurt am Main das voll elektrisch­e SUV „I.D. Crozz“.
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Links: Opels Grandland X ist in Gemeinscha­ftsprodukt­ion der Rüsselshei­mer mit der neuen Konzernmut­ter PSA entstanden. Rechts: Noch leistungsf­ähiger, vielseitig­er und moderner: Ford EcoSport.

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