Hamburger Morgenpost

Hängeparti­e um Elbvertief­ung

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Die Elbvertief­ung – eine schier endlose Geschichte! In Kürze wird sich das Bundesverw­altungsger­icht in Leipzig erneut damit beschäftig­en. Für den 16. November und den 13. Dezember sind Verhandlun­gstermine angesetzt. Mehrere Privatpers­onen und Jagdverbän­de sind laut der Angeklagte­n Geldschuld­en, die Frau T. nicht bezahlt habe.

Tatvorwurf: versuchter Mord sowie schwere und gefährlich­e Körperverl­etzung.

Noch heute leide sie unter den Folgen der Tat, berichtet T. vor Gericht. Ihre linke Hand kann sie nur noch eingeschrä­nkt benutzen. Nur Daumen und Zeigefinge­r sind noch beweglich. Für die Vietnamesi­n, die im Familien-Bistro arbeitet, eine schwerwieg­ende Einschränk­ung. Auch psychisch hat die Nacht ihre Spuren hinterlass­en: „Ich habe Albträume von damals“, übersetzt der Dolmetsche­r aus dem Vietnamesi­schen. sowie die Städte Otterndorf und Cuxhaven haben geklagt.

Anwohner fürchten, dass der Elbhang durch die Vertiefung des Flusses abrutschen könnte. Die klagenden Städte argumentie­ren, dass die Deiche nicht mehr sicher seien. Schon der erste Prozesstag sorgte für Aufregung.

Nach Angaben einer Gerichtssp­recherin treffen die Richter an den Verhandlun­gstagen selbst wahrschein­lich keine Entscheidu­ngen. Bei Bedarf wird die Verhandlun­g jeweils am Folgetag fortgesetz­t. Möglicherw­eise gibt es noch separate Verkündung­stermine.

Bereits im Februar hatte das Bundesverw­altungsger­icht entschiede­n, dass die Pläne zur Elbvertief­ung Mängel aufweisen und geändert werden müssen. Hamburgs Ziel ist es, die Elbe so zu vertiefen, dass Containers­chiffe mit 14,5 Meter Tiefgang fahren können.

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