Elberadweg: Die große Entscheidung
Morgen gibt’s das Ergebnis zum Altonaer Bürgerentscheid Planungen für Radler-Autobahnen aus dem Umland nehmen außerdem Fahrt auf
Von MIKE SCHLINK
Hamburg ist im RadwegRausch! Die Metropolregion Hamburg will acht mögliche RadschnellwegRouten untersuchen. Und: Der Bürgerentscheid zum umstrittenen ElbstrandRadweg in Övelgönne ist gestern Abend zu Ende gegangen – Sonntag steht das Ergebnis fest.
Beim Entscheid geht es um Vorschläge zweier BürgerInitiativen. „Elbstrandweg für alle!“setzt sich für einen drei Meter breiten Holzweg entlang der Flutschutzmauer ein, der für alle offen sein soll, wobei Fußgängern Vorrang eingeräumt wird. Gegen die Pläne ist die Initiative „Elbstrand retten!“, sie will den Strand erhalten, wie er ist.
Mehr als 80 000 der rund 200000 stimmberechtigten Altonaer haben bis gestern Abend für oder gegen die Elbstrand-Bebauung votiert. Seit heute, 9 Uhr, ist das Bezirksamt dabei, die Stimmzettel auszuzählen – insgesamt 15 Teams mit je drei Mitarbeitern kümmern sich darum. Die Auszählung ist öffentlich, findet im VIVO an der Bahrenfelder Straße (Ottensen) statt. Das Ergebnis wird aber erst für Sonntagabend erwartet.
Prognosen gibt es bislang nicht – auch die Initiativen sind zurückhaltend. „Wir hoffen einfach, die Mehrheit der Altonaer hat für den Schutz des Elbstrands entschieden“, sagt Christiane Petersen von „Elbstrand retten!“. „Wir rechnen nicht mit einem haushohen Sieg“, sagt Hans-Jörg Rüstemeier von „Elbstrandweg für alle!“.
Unterdessen nimmt die Planung der Radschnellwege Fahrt auf. Acht mögliche Routen werden nun auf ihre Umsetzbarkeit überprüft, so der Lenkungsausschuss der Metropolregion. Sechs davon führen aus unterschiedlichen Himmelsrichtungen nach Hamburg, einer von Bad Schwartau über Lübeck nach Groß Grönau und einer von Wismar nach Schwerin.
Der kürzeste Weg führt über 8,5 Kilometer von Ahrensburg nach Hamburg, der längste mit 57 Kilometern von Lüneburg über Winsen in die Metropole. „Wenn wir einen Beitrag zu sauberer Luft und weniger Staus leisten wollen, führt auch am Fahrrad kein Weg vorbei“, sagte Verkehrs-Staatsrat Andreas Rieckhof (SPD). „Dafür brauchen Pendler gute Verkehrswege.“Die Metropolregion fördert das auf drei Jahre angelegte Projekt mit knapp einer Million Euro.