Vater erschießt seinen eigenen Sohn (6) und den Freund seiner Ex
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Villingendorf –
Er ist stolz. Er wurde gerade eingeschult. Und am Vorabend seines ersten Schultages gibt es aus diesem Grunde im idyllischen Villingendorf (BaWü) eine kleine Party. Doch den ersten Schultag erlebt der Sechsjährige nicht mehr. Ein Mann schießt kaltblütig auf die Partygäste. Der Junge, der neue Partner der Mutter (34) und dessen Cousine (29) sterben bei dem Blutbad. Der mutmaßliche Mörder: der Vater des Jungen.
Die Partygäste sitzen am Donnerstagabend zusammen auf der Terrasse. Dann fallen plötzlich Schüsse. Zunächst will das niemand glauben. „Ich hatte geglaubt, da sei ein Mülltonne umgeweht worden“, berichtet eine Frau später. Doch dann sieht sie, wie die 32-jährige Mutter des Jungen um Hilfe schreiend bei der Nachbarin klingelt und ins Haus gezogen wird. Ein anderer Nachbar hört das Geschrei eines Mannes. Um 21.36 Uhr geht dann ein Notruf bei der Polizei ein.
Am Tatort erwartet die Beamten der schreckliche Anblick des toten Jungen, des erschossenen 34-jährigen Mannes und der schwer verletzten 29-jährigen Cousine, die später in der Klinik stirbt.
Es gibt aber auch ein kleines Wunder: Ein dreijähriges Mädchen hat sich versteckt und die Attacke unverletzt überlebt. „Wir haben das Kind seinen Eltern wohlbehalten übergeben können“, berichtet Kripo-Leiter Rolf Straub, der aber keine Details preisgibt. Noch ein anderer Mensch hat an diesem Abend Glück: Ein weiterer Besucher der Party holt während der Tat Getränke. Als er zurückkehrt, hat sich die Feier in eine Katastrophe verwandelt.
Nach dem Vater des Jungen wird noch in der Nacht intensiv gesucht. Polizisten durchkämmen die Gärten, suchen per Helikopter mit der Wärmebildkamera nach dem Flüchtigen. Bis zu 250 Beamte sind im Einsatz. Es gibt Hinweise, in einem nahen Wald seien Schüsse gefallen.
Doch weder der Mann noch die Waffe werden entdeckt. „Wir gehen davon aus, dass er eine Waffe hat“, sagt Straub. Vermutlich eine Langwaffe aus militärischen Beständen Ex-Jugoslawiens. Das könne auch eine Maschinenpistole sein.
Der Bürgermeister des Ortes mit 3300 Einwohnern, KarlHeinz Bucher, zeigt sich fassungslos: „So etwas hatten wir noch nie in unserer friedlichen Gemeinde.“ In dieser Straße in Villingendorf geschah das Familiendrama. Mehr Hamburg geht nicht