Freiheit Vielfalt Toleranz
Damit Deutschland so bleibt: Gehen Sie morgen wählen!
Ja, es gibt gute Gründe, diese Bundestagswahl als Zumutung zu empfinden. Der dröge Wahlkampf, die vielen unsere Intelligenz beleidigenden Wahlplakate, die Austauschbarkeit von Positionen, die durchschaubaren Versprechen, die vorhersehbaren Argumente. Das kann müde machen. Schon 2013 winkte fast ein Drittel der erwachsenen Deutschen ab und schwänzte die Wahl. Und diesmal scheint es noch schwieriger, sich für die richtige Partei zu entscheiund den.
ABER: Es gibt morgen einen Grund, wählen zu gehen, der weitaus schwerer wiegt als all die genervten Gegenargumente. Und der heißt AfD. Ja, so einfach ist das. Norbert Lammert, der als Bundestagspräsident ein Glücksfall für das Parlament war, sagte in seiner Abschiedsrede vor zwei Wochen: „Bewahren Sie sich bitte die nach den Abstürzen unserer Geschichte mühsam errungene Fähigkeit, den Konsens der Demokraten gegen Fundamentalisten und Fanatiker für noch wichtiger zu halten.“Sigmar Gabriel wurde deutlicher: Sollte die AfD in den Bundestag einziehen, „werden zum ersten Mal seit mehr als 70 Jahren Nazis im Reichstag sprechen“. Dass das nicht übertrieben ist welche Gestalten diese Partei auf ihren Wahllisten ganz oben führt, hat die MOPO unlängst ausführlich dokumentiert.
Ein zweistelliges Ergebnis wird derzeit für die Fundamentalisten und Fanatiker vorhergesagt, die ein alternatives Deutschland wollen. Das hieße: Die AfD würde mit mindestens 80 Abgeordneten im neuen Bundestag sitzen und sie hätte weitere 400 Mitarbeiter im Parlament. Eine schlagkräftige Fraktion, mit der die selbst ernannten „Patrioten“ihr nächstes Ziel ins Fadenkreuz nehmen könnten. Im Sportpalast-Stakkato von Björn Höcke klingt das so: „Dann holen wir uns unser Land zurück!“
Wer das nicht will, muss morgen wählen. Die AfD arbeitet gegen alles, was Deutschland heute ausmacht: Freiheit, Vielfalt, Toleranz und Fortschritt. Wer nicht will, dass Hetze, Hass und Missgunst zur drittstärksten Kraft im Parlament werden, muss morgen wählen. Zu Hause bleiben ist diesmal keine Option.
Denn wenn es einmal heißt: „Was hast du getan, als die Nazis in den Bundestag einzogen?“, dann ist „Ach, ich konnte mich nicht entscheiden“die falsche Antwort.