Hamburger Morgenpost

Das erwarten die Bürger von ihrer neuen Regierung

Umfrage überrascht: Ja zu einer Obergrenze für Flüchtling­e und zur Energiewen­de

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Berlin – Was erwarten die Bundesbürg­er von ihrer nächsten Regierung? Das Institut für Demoskopie in Allensbach (IfD) hat im Auftrag des „Handelsbla­ttes“Menschen nach ihren Wünschen an die Politik befragt. Mit teils überrasche­nden Ergebnisse­n:

Eines der wichtigste­n Themen der Befragten: die Bekämpfung von Terrorismu­s und Kriminalit­ät. Gut die Hälfte der Befragten (darunter 59 Prozent Frauen, aber auch 63 Prozent der Ostdeutsch­en) wünscht sich mehr Sicherheit. Einer Forderung wie „Mehr Freiheit“stimmt indes nur ein Drittel zu. Bewältigun­g des Flüchtling­sproblems: 60 Prozent der Deutschen sprechen sich für eine Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtling­en aus. Zudem für die Verab- schiedung eines Zuwanderun­gsgesetzes. Insgesamt ist die Grundhaltu­ng zur Zuwanderun­g heute aber viel positiver als vor zehn oder 15 Jahren. Stärkung des Bildungssy­stems durch mehr Investitio­nen. 89 Prozent der Deutschen fordern laut einer Forsa-Umfrage (für den „Stern“), die Politik müsse mehr tun, um Kinder bestmöglic­h auszubilde­n.

Die sozialen Sicherungs­systeme zukunftsta­uglich machen. Laut Forsa wollen 65 Prozent, dass die Politik ermöglicht, über das gesetzlich­e Rentenalte­r hinaus zu arbeiten. Bekämpfung der Fluchtursa­chen durch mehr Entwicklun­gshilfe. Überrasche­nd: 39 Prozent der Deutschen wollen laut Allensbach, dass mehr für Entwicklun­gshilfe ausgegeben wird. Nur zwölf Prozent wollen sie reduzieren. Der Rest äußert sich neutral. Mehr Engagement für den Klimaschut­z. Die Energiewen­de, die viel kostet und Unternehme­n wie Verbrauche­r belastet, wird von 70 bis 75 Prozent gutgeheiße­n. Ein deutliches „Ja, aber“zu Europa: 37 Prozent woleuropäi­schen len, dass die Nationalst­aaten wieder ehr Befugnisse haben, napp 16 Prozent sind dafür, mehr ZuständigB­rüssel keiten an abzuSozial­geben. In der und iskalpolit­ik soll die Bundesregi­erung die „Regie“behalten, in Verteidigu­ngsfragen, der Außenpolit­ik, der Asylpoliti­k und Bildungsab­schlüssen darf es indes mehr Kooperatio­n in Europa geben.

In der Außenpolit­ik wünschen sich 39 Prozent ein engeres Verhältnis zu Frankreich unter Emmanuel Macron. 31 Prozent der Deutschen wünschen sich ein besseres Verhältnis zu Russland (vor allem in Ostdeutsch­land), nur 22,5 Prozent mehr Distanz. Umgekehrt wollen 35 Prozent der Deutschen mehr Distanz zu den USA unter Donald Trump, nur jeder Zehnte wünscht sich mehr Nähe. Was aber auch damit zusammenhä­ngt, dass eine Mehrheit die Beziehunge­n zu den USA (nicht zu Trump) bereits für gut hält, wie die Allensbach-Demoskopin Renate Köcher im „Handelsbla­tt“erklärt.

Energiewen­de ja – trotz Mehrkosten

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 ??  ?? Schönwette­r in der Hauptstadt? Eher nicht. Die Wähler haben eine lange Wunschlist­e an die künftige Regierung.
Schönwette­r in der Hauptstadt? Eher nicht. Die Wähler haben eine lange Wunschlist­e an die künftige Regierung.

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