„Seit 17 Jahren ein Paar – nun gibt’s das ganz große Fest“
begann vor 17 Jahren in Südafrika. Der 54jährige Bankangestellte war dort im Urlaub. Beide lernten sich kennen, es funkte – und wenige Wochen später kam Ian nach Deutschland. Als Südafrikaner erhielt er jedoch nur ein einjähriges Bleiberecht. „Ende 2001 wurde dann die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft gesetzlich verabschiedet“, sagt Matthias Kriegler. Durch eine Hochzeit konnte der 50-jährige Innenarchitekt bleiben – die Trauung kam jedoch ziemlich überstürzt. „Der Antrag war, nennen wir es, speziell. Als Ian ihn einforderte, hatte ich keinen Ring, griff in die
Obstschale und reichte ihm eine Melone als symbolisches Zeichen“, sagt Matthias Kriegler. Das ist zwar witzig, aber nicht gerade romantisch – deswegen soll nun noch einmal geheiratet werden. Mit Antrag, Feier und allem Drum und Dran – auch wenn sich für die beiden eigentlich nichts ändert.
„Kinder wollen wir nicht, für eine Adoption sind wir ohnehin zu alt“, sagt Ian Kriegler. Stattdessen geht’s den beiden ums Prinzip.
„Die Ehe als Begriff bedeutet in der Gesellschaft noch immer mehr als die Lebenspartnerschaft“, sagt Matthias Kriegler. Die Homosexualität der beiden sei derweil gelebte Normalität.
„Für unser Umfeld ist es eine Selbstverständlichkeit, in unserem Freundesund Arbeitsumfeld gibt es ebenfalls viele Homosexuelle“, sagt Ian Kriegler. Aus diesem Grund haben sich beide auch St. Georg als Wohnviertel ausgesucht – und wollen dort künftig als gleichberechtigtes Ehepaar leben.