Hamburger Morgenpost

Prozess nach Fußball-Attacke

Vater (51) soll 48-Jährigen nach einem Jugendspie­l niedergest­ochen haben. Jetzt steht er vor Gericht

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Von SIMONE PAULS

Es war ein harmloses Fußball-Spiel zweier Jugendmann­schaften, doch am Ende gab es beinahe einen Toten. Seit gestern steht ein Spielervat­er (51) wegen versuchten Mordes vor dem Landgerich­t. Er war am Spielfeldr­and mit einem anderen Vater in Streit geraten – und soll ihm von hinten ein Messer in den Rücken gerammt haben. Das Opfer überlebte nur knapp.

Emin R. bestätigt vor Gericht den Streit auf dem Billstedte­r Fußballpla­tz. Er streitet jedoch ab, auf den anderen Vater eingestoch­en zu haben. Wie sein Kontrahent zu der Stichverle­tzung gekommen ist, weiß er angeblich nicht.

Für die Mannschaft­en SC Vorwärts-Wacker 04 (Billstedt) und TuRa Harksheide (Nordersted­t) stand Anfang April ein Pokalspiel der AJugend an. Die 18-Jährigen rannten hin und her, am Ende stand es 6:6. Es gab Elfmetersc­hießen.

Irgendwann fing der Streit zwischen den Vätern an. Erst gab es nur böse Worte. Irgendwann hatte das spätere Opfer (48) genug und ging zum Auto. Doch der Angeklagte Zeichnung des Prozess-Auftakts: Seit gestern steht Spielervat­er Emin R. (51) wegen versuchten Mordes vor dem Landgerich­t.

soll ihn mit seinem zweiten Sohn (14) verfolgt haben. Auf dem Parkplatz soll der Mann ein Messer gezogen und es seinem Kontrahent­en von hinten in den Oberkörper gerammt haben. Das Messer traf die Lunge,

nur eine Notoperati­on konnte das Leben des Mannes retten.

Wie es zu dem Stich gekommen ist, das könne er sich nicht erklären, so Emin R. vor Gericht. Er selbst habe nicht zugestoche­n. Auf die

Frage des Richters, ob es denn vielleicht sein 14-jähriger Sohn gewesen sei, antwortet er nicht. Gegen den Sohn läuft mittlerwei­le ein Ermittlung­sverfahren. Emin R. sitzt seit April in Untersuchu­ngshaft. Es sind

13 weitere Verhandlun­gstage geplant, der nächste am 4. Oktober. Ende Oktober soll auch das Opfer aussagen. Der Mann tritt in dem Prozess als Nebenkläge­r auf. Mit einem Urteil ist nicht vor Dezember zu rechnen.

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Der 48-Jährige überlebte die Attacke nur knapp.
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