Hamburger Morgenpost

Die ganze Bandbreite, bitte!

Das Reeperbahn-Festival steuert aufs Wochenende zu: Keine Gnade für die Fans!

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Kaum hatten sich Kettcar am Donnerstag nach ihrem Überraschu­ngsKonzert vom Lattenplat­z zurückgezo­gen, gibt es im Knust nebenan den direkten Gegensatz zu den Hamburger Indierocke­rn.

Mit breiter Brust stehen dort Zeal & Ardor auf der Bühne, das Publikum lauschte gespannt der vielverspr­echenden Newcomer – und wird nicht enttäuscht. Was da auf der Bühne abläuft, ist an Energie und Wucht kaum zu überbieten. Aus dem Boxentürme­n wummert der gewaltige Rock-Sound und peitscht durch den Raum. Das ganze Konzert über scheint die Band am Anschlag zu spielen. Als Sahnehäubc­hen gibt es düster klingende Background­sänger. Hervorrage­nd!

Direkt neben dem CornerBren­npunkt am Grünen JäMann ger präsen You A. Das Trio - hat Rock’n’Roll im Blut.

Kurz: Auch Tag zwei des Kiezfestiv­als hat es in sich – aber auch heute geht es nicht nur um Konzerte. 300 geladene Gäste feiern etwa im Imperial-Theater die Gewinner des „Helga-Awards“: In sieben Kategorien wird der

l-Preis verliehen – und gleich ter c Das „A Summer’s Tale“in Luhmühlen räumte als „Bezaubernd­stes Neugeboren­es“und als „Inspiriere­ndste Festival-Idee“ab, das „Watt en Schlick“in Varel bei Wilhelmsha­ven wird als „Bestes Festival“ausgezeich­net. Herzlichen Glückwunsc­h! Während die einen noch feiern, geht es an an e Stellen schon weiter. So jung, so rotzig, so gut: Bei Milk th aus Großbritan­nien e sich die Kritiker in de elbude auf den Füviele n. wohl genau on Punkrock, die es braucht, um gegen 23 Uhr die ersten Anzeichen von Müdigkeit wegzublase­n ... Im Bunker wird gerappt:

Haiyti aus Hamburg gilt als neue Hoffnung des deutschspr­achigen Cloud-Rap. Sie stilisiert sich gern als das Ghetto-Mädchen aus Langenhorn. Und bepöbelt in ihrem Song „Szeneviert­el“die Hipster-Bohème. Dummerweis­e stellt die im Uebel & Gefährlich den Großteil des Publikums. Der Funke springt dann auch nicht so recht über. Lieblings-Zitat: „Okay, Hamburg, jetzt müsst ihr aber abgehen!“

Ohne Anweisung läuft es dagegen im Molotow bei

The Regrettes: Drei Mädels und ein Drummer aus Burbank, Kalifornie­n. Im Teenager-Alter. GaragenGla­m-Post-Punk mit knusprigen Gitarren, mehrstimmi­gem Gesang, extrem tight gespielten Tempowechs­eln und Breaks und vor allem mit einer erstaunlic­h profession­ellen und gleichzeit­ig sympathisc­hen Show. Sehr, sehr gut!

In der Pooca-Bar ist es

brechend voll, als Black River

Delta aus Schweden seinen Blues-Rock darbietet. Perfekte Musik für diese kleine Bühne. Doch auch gerne bald an anderer (größerer) Stelle!

Feinste britische Musik am späten Abend: Maximo Park spielten im Docks alte Hits und Frisches vom neuen Album „Risk to Exist“. Da geht nicht nur eingefleis­chten IndieRock-Fans das Herz auf !

Dann hieß es: Schlafen. Denn das Festival geht unerbittli­ch weiter – am Freitag kündigten etwa Liam Gallagher (Ex-Oasis) und die Band Death From Above spontane Überraschu­ngsgigs an!

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Die Hamburgeri­n Hayiti rappte im Bunker vor HipsterPub­likum. Mit ein bisschen „Pressure“geht alles besser: Maximo Park im rappelvoll­en Docks
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Die britische Songwriter­in Jade Bird gilt als aufstreben­der Star.
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 ??  ?? Alle lieben Alice Merton: Die bewies im Docks, dass sie zu Recht die Frau der Stunde ist. Mogli sang im Bahnhof Pauli über eine Weltreise, die sie mit ihrem Freund gemacht hat. Hüpfen für Hamburg! Antje Schomaker verzaubert­e ihre Fans im Terrace Hill.
Alle lieben Alice Merton: Die bewies im Docks, dass sie zu Recht die Frau der Stunde ist. Mogli sang im Bahnhof Pauli über eine Weltreise, die sie mit ihrem Freund gemacht hat. Hüpfen für Hamburg! Antje Schomaker verzaubert­e ihre Fans im Terrace Hill.

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