Gisdol trifft auf Musterschüler Volland Geliebter Feind
Bayer-Angreifer schwärmt von der gemeinsamen Zeit mit dem HSV-Coach: „Einfach überragend!“
Wenn es zwischen einem Trainer und einem Spieler so etwas wie Liebe auf den ersten Blick gibt, dann haben Markus Gisdol und Kevin Volland genau das erlebt. Sie hatten ihren magischen Moment im Endspurt der Saison 2012/13, als Hoffenheim tief im Keller steckte – und die beiden maßgeblich an der Rettung beteiligt waren. Der eine an der Linie, der andere auf dem Platz. Ihre Wege haben sich getrennt, Gisdol landete beim HSV, Volland in Leverkusen. Morgen treffen sie als Gegner aufeinander.
Die Hochachtung voreinander ist geblieben. Im Rückblick auf die gemeinsame Zeit bei der TSG gerät der Bayer-Stürmer noch immer ins Schwärmen. „Als Markus Gisdol das Team damals übernahm, war es eine sehr unruhige Situation für jeden einzelnen im Verein. Er kam und sofort merkte man, wie er uns den Druck genommen hat. Wir haben Vertrauen gewonnen und plötzlich viel besser gespielt, was letztlich dazu führte, dass wir das Ruder herumgerissen haben“, erinnert sich der 25-Jährige.
Obwohl es ein Tanz auf der Rasierklinge war, denkt der Nationalspieler noch gern an den erfolgreich gemeisterten Abstiegskampf zurück. „Das war im Nachhinein eine überragende Erfahrung, mit das Schönste, was ich im Fußball erlebt habe.“Gisdol sei damals der Schlüssel zum Erfolg gewesen, so Volland: „Er hat sofort gespürt, wie verunsichert wir Spieler waren. Und Maßnahmen ergriffen, um das Vertrauen zu stärken.“
Morgen wird der HSVCoach alles dafür tun, um Leverkusen und seinem einstigen Lieblingsschüler zu bezwingen. Volland weiß, was sein Team erwartet. Er kennt die Philosophie seines früheren Förderers genau: „Die Art und Weise, wie er Fußball spielen lassen will, ist einfach überragend. Dieses Offensivpressing, bedingungslos vorne anzulaufen, den Gegner früh unter Druck zu setzen.“Darauf müsse auch Bayer morgen eingestellt sein.