FDP: Jubel-Party mit Gratis-Sekt
Genossen trugen es mit Fassung. Johannes Kahrs über AfD: „Rechtsradikale Arschlöcher“
Direkt zu Beginn der Wahlparty gab es ein Glas Sekt für jeden. Damit war die Grundhaltung der FDP an diesem Abend schon mal klar: Wir werden später etwas zu feiern haben! Und so kam es auch. Die Liberalen jubelten im 25hours-Hotel (HafenCity) über ihren Wiedereinzug ins Parlament.
Wieland Schinnenburg, auf Platz zwei der Landesliste, brüllte ins Publikum: „Wir sind der Meinung, das war ...“– „Spitze!“, kam es euphorisch zurück. Später seufzte er beseelt: „Dass wir wieder reinkommen werden, war klar. Aber mit so einem guten Ergebnis hatten wir nicht gerechnet.“
Katja Suding feierte übrigens nicht mit. Als VizeBundesvorsitzende weilte sie in Berlin – dort, wo sie künftig wirken wird. Sie hat den Einzug in den Bundestag geschafft. Sie hatten sich offenbar für dieses Ergebnis gewappnet: Große Emotionen gab es bei der Wahlparty der SPD im Kurt-Schumacher-Haus nicht. Als das 20-ProzentDebakel verkündet wurde, gab es kein Entsetzen, kein Stöhnen.
Stattdessen nutzte der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs die Minuten der Niederlage für eine kämpferische Geste: Er sprang auf die Bühne und rief Richtung AfD: „Rechtsradikale Arschlöcher brauchen wir nicht im Deutschen Bundestag.“Dröhnender Applaus.
Kahrs war bemüht, das Positive zu sehen. „Ich glaube, wir bekommen in Hamburg alle sechs Wahlkreise direkt.“Bausenatorin Dorothee Stapelfeldt war völlig in sich gekehrt und sichtlich angefasst. „Das ist ein bitteres Ergebnis. Wir müssen jetzt innehalten und darüber nachdenken.“
Johannes Kahrs: „Mir fallen keine SPD-Fehler ein.“Es sei bei der Wahl offenbar nur um die Frage Merkel oder die AfD gegangen. „Es ist Zeit“stand auf den Wahlplakaten von Martin Schulz. Für die SPD ist es Zeit für die Opposition.