Kölns Mini-Schritt aus der Maxi-Krise
Erster Punkt verhindert historischen Fehlstart. Hannover bleibt unbesiegt
Auch ein torloses Remis kann sich ein bisschen wie ein Sieg anfühlen: Mit dem 0:0 bei Hannover 96 holte der 1. FC Köln den ersten Punkt und verhinderte einen historischen Fehlstart.
Bei zuvor fünf Niederlagen am Stück wären die Kölner im Fall einer weiteren Pleite das Team mit dem schlechtesten Saisonstart in der Geschichte der Fußball-Bundesliga gewesen. Dass dem nun nicht so ist, hatten die Rheinländer auch dem nötigen Glück bei den Großchancen von Ihlas Bebou (6.), Niclas Füllkrug (12.) und Salif Sané (30.), der bei seinem Kopfball nur die Querlatte traf, zu verdanken. „Aber das war in unserer Situation auch vonnöten“, analysierte Keeper Timo Horn. „Keiner konnte erwarten, dass wir Hannover hier an die Wand spielen.“
Die Niedersachsen verpassten zwar den vierten Saisonsieg und den damit verbundenen Sprung auf Rang drei. „Aber wir müssen mit dem 0:0 zufrieden sein“, befand Sportchef Horst Heldt. „Wir waren nicht griffig genug und haben zu viel liegen gelassen, aber eben auch nicht verloren, was in so einem Spiel auch immer passieren kann.“Tatsächlich musste Torhüter Philipp Tschauner das Schlimmste verhindern, als er Yuya Osakos Abschluss aus drei Metern grandios parierte (63.).
Es wäre allerdings interessant gewesen, die Reaktion des Hannoveraner Publikums bei einem Rückstand gegen den punktlosen Letzten zu erleben. Die Ultras hüllten sich in Schweigen, setzten ihren Protest gegen Klub-Boss Martin Kind ungeachtet aller Kritik fort. Und das Event-Publikum fühlte sich offenbar schlecht unterhalten. In der Endphase gab es für den so furios gestarteten Aufsteiger jedenfalls tatsächlich Pfiffe.
„Wir müssen alle zufrieden sein mit dem Ergebnis.“96-Sportchef Horst Heldt