Leitfigur Lasse
Sobiech begeistert Janßen: „Sensation!“
Der Mann ist nahezu unkaputtbar, das weiß man beim FC St. Pauli spätestens, seitdem er sich vor exakt drei Jahren trotz Rippenbruch zur Verfügung gestellt hatte. Doch das, was Lasse Sobiech quasi unmittelbar nach seiner vierwöchigen Pause wegen eine schweren Kopfverletzung zuletzt geleistet hat, ist kaum zu toppen.
Die personelle Notlage hatte es notwendig gemacht, dass der 1,96-Meter-Hüne bereits am Dienstag in Kiel und damit viel früher als geplant in die Startelf zurückgekehrt war. Beim 1:0-Erfolg bei Holstein war er schon „der Turm in der Schlacht“(Trainer Olaf Janßen), gegen Fortuna Düsseldorf machte der 26-Jährige auf gleichem Niveau weiter. Unglaubliche 17 seiner 18 Kopfballduelle hatte Sobiech für sich entschieden, in der dramatischen Endphase auch als zusätzlicher Stürmer für Gefahr gesorgt.
Einzig der Lohn in Form des verdienten Ausgleichs blieb aus. Trotzdem: „Was der Lasse auf den Platz gebracht hat, war eine Sensation“, schwärmte Janßen. „Nach so einer Verletzungsgeschichte schädelt er die Dinger hin und her.“Beim Pokal-Aus in Paderborn am 14. August (1:2) hatte sich Sobiech eine klaffende Platzwunde am Kopf zugezogen, Schwindelgefühl inklusive. Die diagnostizierte Gehirnerschütterung erwies sich als so heftig, dass Sobiech rund einen Monat lang zum Nichtstun verdammt war. Zwischenzeitlich hatte er sogar TV- und Handyverbot. Erst wenige Tage vorm Kiel-Spiel war er wieder ins Training eingestiegen.
Für Janßen schlicht der Wahnsinn, er kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und hob seinen robusten Abwehrchef auf einen exponierten Schild: „Wenn es jemals bei St. Pauli eine Leitfigur geben sollte“, lobhudelte der Trainer, „dann müsste Lasse das sein.“