Willi in höchster Gefahr
Hundehasser droht Tierhaltern mit RattengiftAnschlägen. 61-Jähriger erstattet Anzeige
„Für Eure Scheiss Hunde“steht in schwarzen Lettern auf weißem Papier. Und darunter in knalligem Rot: „Rattengift!“. Für Anwohner und Hundehalter Norbert Nürnberg (61) ist die Todesdrohung ein Schock. Sofort erstattete der Frührentner bei der Polizei Anzeige.
Nürnberg ist erschüttert: „Ich gehe dort jeden Tag mit meinem Hund Gassi, das ist natürlich schockierend.“Sein Hund – das ist Willi, ein vierjähriger Mischling. Nürnberg hatte Willi vor Jahren von Gran Canaria gerettet, weil er dort als Straßenhund lebte. „Ich habe riesige Angst um ihn“, sagt der 61-Jährige. Kein Wunder: Vor zwei Jahren verlor der Frührentner schon mal einen Hund. Der hatte damals auf einer Wiese Schneckgift gefressen und war daran gestorben.
Am vergangenen Donnerstag klebte nun nahe seiner Wohnung auf St. Pauli die Hassbotschaft an der Hauswand. „Ich bin sofort zur Polizei“, so Nürnberg. Der Fall wurde aufgenommen und an die Kriminalpolizei weitergeleitet. Die übernimmt jetzt die Ermittlungen. Es geht um die Androhung von Straftaten. Wird ein Tier verletzt, wäre es auch ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.
Für Nürnberg ist klar: „Solchen Hundehassern ist alles zuzutrauen – auch dass sie hier wirklich Rattengift verteilen.“
Doch wieso droht überhaupt jemand, die Tiere zu töten? Nürnberg gesteht: „Viele Hundhalter entsorgen den Kot nicht, lassen die Haufen einfach am Weg liegen.“So eine Hassdrohung rechtfertige das aber noch lange nicht. „Das geht eindeutig zu weit, direkt daneben ist ein Spielplatz mit kleinen Kindern“, sagt No ert Nürnberg erzürnt.
Inzwischen habe er auch einen möglichen Täter im Visier. Denn ein Freund habe Nachbarn gehört, di sich über eine Hundehasser aus dem Haus unterhalten hätten. „Der ist dafür bekannt, sich über jegliche Kleinigkeiten aufzuregen“sagt Nürnberg. Inzwischen h ben der 61-Jährige und sein Freun die Ermittler über ihren Verdacht informiert. Nun hoffen sie, dass der Unbekannte bald ermittelt wird – damit Kinder und Hunde rund um den Lerchenstieg gegenüber der Schilleroper sich wieder sorgenfrei bewegen können.
„Solchen Hundehassern ist alles zuzutrauen.“
Norbert Nürnberg (61)