„Das ist peinlich, Herr Trepoll!“
Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) attackiert CDU-Oppositionsführer – und gerät selbst unter Beschuss
Gut, dass die beiden ein Rednerpult trennte. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und Oppositionsführer André Trepoll (CDU) sind bei der gestrigen Bürgerschaftssitzung verbal aufeinander losgegangen.
Anlass war die krachende Niederlage der SPD bei der Bundestagswahl – und der Stimmenverlust in Hamburg. Juso-Chefin Armita Kazemi und der Bürgerschaftsabgeordnete Hauke Wagner sind unzufrieden mit Martin Schulz. CDU, FDP und Linke warfen Scholz vor, sich auf Berlin zu konzentrieren und in Hamburg nur noch zuzuschauen und nicht mehr zu re(a)gieren, sei es beim G20-Desaster, der Olympia-Schlappe, JustizSkandalen, Elbvertiefung oder dem desaströsen Abschneiden beim Zentral-Abi. „Raus aus den Berliner Talkshows, rein in die Stadtteile“, forderte Trepoll. Er kritisierte auch, dass der Senat keine Vorstellung von Stadtentwicklung habe.
„Denken Sie sich mal was Neues aus. Das ist peinlich, Herr Trepoll“, konterte Scholz, verwies auf die entstehenden Quartiere in der HafenCity, am Grasbrook und am Billebogen – und setzte zum Gegenschlag an.
Das HSH-Finanzdesaster der CDU müsse bis heute abgearbeitet werden. Mit Blick auf den Regierungswechsel 2011 sagt Scholz: „Sie sind abgewählt worden, weil Sie behauptet haben, es gibt keinen Wohnungsmangel. Sie haben vollständig ein Thema verfehlt, das für die Zukunft der Stadt wichtig war.“Trepoll kommentierte Scholz’ Auftritt anschließend als „überdreht“und „zur Schau gestellte Arroganz“.