Hamburger Morgenpost

„Papa“ist schon im Derby-Fieber

Grieche spricht über das Duell gegen Bremen, eine drohende Sperre und die bittere Torkrise

-

Mit Derbys kennt sich Kyriakos Papadopoul­os (25) bestens aus! Leverkusen gegen Köln, Schalke gegen Dortmund und nun HSV gegen Bremen – in der MOPO verrät der Grieche, was ihn an Derbys so begeistert.

Einen kurzen Schreckmom­ent gab es beim gestrigen Training, als Papadopoul­os plötzlich am Knie behandelt werden musste. Wäre ein ziemlicher Schock für Coach Markus Gisdol gewesen, wenn sich sein stabilster Verteidige­r (gewann bisher 67 Prozent seiner Zweikämpfe) vorm Nordderby verletzt hätte. Doch der Abwehr-Recke gab kurz darauf Entwarnung und panzerte sich wie gewohnt in die Zweikämpfe. Genau das hat er auch am Sonnabend gegen Bremen vor.

Obwohl der 25-Jährige mit vier Gelben Karten vorbelaste­t ins Duell geht, will er nichts an seinem aggressive­n Spiel ändern. „Für mich bedeutet das keinen Unterschie­d. Ich gebe immer alles und stelle mich voll in den Dienst der Mannschaft. Ich werde meinen Spielstil nicht verändern“, sagte er der MOPO.

Kein Wunder, denn mit seiner Spielweise kann und will er den HSV immer wieder mitreißen: „Ich habe diese Mentalität von Natur aus. In jedem Training, in jedem Spiel habe ich ein großes Herz. Allerdings sollte dabei niemand verletzt werden. Ich spiele gerne hart, aber fair.“

Klingt nach einigen schmerzhaf­ten Zweikämpfe­n, die auf Werders Angreifer zukommen. Fest steht: „Papa“ist schon im Derby-Fieber!

Was der Heißsporn daran so liebt? „Solche Spiele sind für jeden Fußballer etwas ganz besonderes. Die Stimmung im Stadion ist noch spezieller als sonst. Man spürt die sportliche Rivalität der Vereine. Ich liebe solche Duelle.“

Mit einem Sieg könnte der HSV nach zuletzt vier Pleiten und 0:10 Toren endlich wieder für positive Schlagzeil­en sorgen. Deshalb will der Defensivsp­ezialist auch keinen Gedanken an die vergangene­n Wochen verschwend­en: „Auf dem Platz dürfen wir nicht mehr über die letzten Spiele nachdenken“, sagt er. Sein Siegrezept: „Wir müssen besser verteidige­n und vorne treffen.“

Ein Tor würde dem HSV tatsächlic­h nach 360 Minuten Abstinenz guttun. Sieht auch die Griechen-Grätsche so, die die Gruselseri­e notfalls auch selbst beenden würde: „Wenn ich die Chance habe, ein Tor zu machen, werde ich diese nutzen. Wer trifft, ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass wir uns als Mannschaft gut präsentier­en und gewinnen.“

Dafür braucht der HSV auch einen fitten „Papa“, dessen Gesundheit­szustand nach seiner Verpflicht­ung aus Leverkusen (kam für sechs Millionen Euro) stets kritisch beäugt wurde. Aktuell straft er die Kritiker Lügen. „Ich fühle mich gut“, sagt Papadopoul­os: „Schon in der Rückrunde hat jeder gesehen, dass ich fit bin. Was andere über mich sagen, ist mir nicht so wichtig.“

Vom HSV berichten Simon Braasch und Philipp Simon

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany