Der Kampf um die Mitte
Vier Kandidaten für nur zwei Plätze: St. Paulis Überraschungs-Torjäger Flum „mit breiter Brust“
Mag die personelle Situation beim FC St. Pauli im Gesamten eher suboptimal sein, so wird es in einem Mannschaftsteil langsam kuschelig. Um die zwei Plätze im zentralen defensiven Mittelfeld bewerben sich nun wieder vier Kandidaten. Einer davon hat in gereiftem Alter die Torgefährlichkeit für sich entdeckt: Johannes Flum. „Kann schon sein, dass das mit der Erfahrung zu tun hat“, sagt der 29-Jährige. Die beiden Siegtreffer gegen Heidenheim und in Kiel gingen auf seine Kappe, gegen Düsseldorf verhinderte Fortunas Schauerte in der Nachspielzeit auf der Linie Flums dritten Streich. In jedem Fall hat der 131-malige Erstliga-Spieler (Freiburg, Frankfurt) Gefallen am Knipsen gefunden. „Ich hoffe, ich werde weiterhin zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Ich will unbedingt für noch mehr Tore sorgen.“ Das wäre gerade in Anbetracht der chronischen Abschlussschwäche in der bisherigen Serie (erst sieben Tore in acht Spielen) hilfreich. Am Ende sei es aber egal, wer den nun die Hütten mache: „Die Wucht, die wir haben, muss auch zu Treffern führen“, erklärt der 1,90-Meter-Mann, der wie seine Konkurrenten Christopher Buchtmann (25) und Bernd Nehrig (wird heute 31) auf Basiswerte setzt: Hier mal dem Gegner ein bisschen weh tun, da mal ein Trash Talk. „Das gehört zum Fußball dazu“, weiß Flum, hebt seinen Kapitän in dieser Kategorie aber auf einen exponierten Schild: „Ich glaube, gegen Bernd spielt kein Gegner gerne. Das ist ein richtiges Kampfschwein!“
Vierter Mann im Bunde ist Youngster Richard Neudecker (20), vom Typ her eher Zocker mit technischen und spielübersichtlichen Pluspunkten. „Er hat seine Sache zuletzt auch sehr gut gemacht“, lobt Flum, um zu ergänzen: „Aber ich gehe mit breiter Brust in den Konkurrenzkampf. Und wer weiß, vielleicht stellt uns der Trainer ja auch mal alle vier auf?!“
Flum am Sonntag in Braunschweig draußen zu lassen, wäre dabei fast schon fahrlässig. Vier Duelle mit der Eintracht stehen in seiner Vita, viermal ging sein Team als Sieger hervor. Zuletzt im Februar beim 2:1 mit dem FC St. Pauli.