„Ich fühle mich wie mit 51“
Jüngere Kollegen gehen in ActionRente. Harrison Ford dagegen startet mit 75 noch einmal richtig durch. Erst setzte er sich als „Star Wars“Held Han Solo wieder ans Steuer seines „Millennium Falcons“, vorher prügelt er sich als „Blade Runner“-Opa mit Ryan Gosling (36). Die MOPO traf den HollywoodHaudegen vorab zum Interview.
MOPO: Wie fühlt es sich an, nach über drei Jahrzehnten zurück in eine alte Rolle zu schlüpfen. Kam da Nostalgie hoch? Harrison Ford:
Ich bin nicht nostalgisch. Natürlich kommen auch bei mir manchmal Gefühle hoch, aber ich habe bestimmt nicht am Set gesessen und mir gewünscht, die Zeit zurückzudrehen. Ich bin happy im Hier und Jetzt.
Sie haben eine Liebe fürs Fliegen. Fliegen Sie denn noch immer regelmäßig?
Nur noch zur Arbeit. Ich liebe Fliegen und es ist ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich liebe die Mischung aus Freiheit und Verantwortungsgefühl.
Der neue „Blade Runner“spielt im Jahr 2049. Wie sollte Hollywood dann nach Ihren Wünschen aussehen?
Ist mir nicht so wichtig. Allerdings wäre es toll, wenn bis dahin das Problem der Obdachlosigkeit gelöst worden wäre und unsere Umwelt nicht zerstört ist.
Sie gehören zu der Kategorie Mann, die
Verstanden sich auch abseits des FilmSets: Ryan Gosling und Harrison Ford
als alterslos bezeichnet wird. Wie alt fühlen Sie sich gerade?
Wie 51. Was auch immer. Ich bin happy und darum bin ich auch gesund.
Merken Sie, dass es Ihnen inzwischen schwerer fällt, sich auf Actionfilme vorzubereiten?
Ich mochte schon immer körperlich anspruchsvolle Filmrollen und genieße die heute auch noch. Wobei ich weder „Blade Runner“noch „Indiana Jones“wirklich als reine Actionfilme betrachte. Es geht darin auch um so viele andere Elemente.
Wenn Sie zurück auf Ihre Karriere blicken, worauf sind Sie stolz?
Wenn ich mal zurückblicke, dann denke ich nur daran, wie viel Glück ich hatte. Mit wie vielen außergewöhnlichen Leuten ich zusammenarbeiten durfte. Meine wildesten Fantasien wurden übertroffen und ich habe etwas gefunden, was besser ist als nur ein Job. Und dass ich jetzt immer noch vor Ihnen sitze. Das Interview führte DIERK SINDERMANN