Weil ist der CDU dicht auf den Fersen
Die Landtagswahl in Niedersachsen wird spannend
Hannover – In Niedersachsen liefern sich die Spitzenkandidaten Stephan Weil (SPD) und Bernd Althusmann (CDU) ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Die SPD liegt zwei Wochen vor der Wahl erstaunlich hoch (34 Prozent) und nur einen Punkt hinter der CDU (35 %). Die Grünen liegen bei neun Prozent, die FDP bei acht, die Af bei sechs.
Die vorgezogene Wahl kam zustande, weil die Grünen-Abgeordnete Elke Twesten ihre Partei verlassen hatte und zur CDU übergelaufen war. Die Wahl hat bundespolitisch enorme Bedeutung. Derzeit ruhen alle Jamaika-Vorgespräche wegen dieser Landtagswahl.
Althusmann hat zuletzt an Zustimmung verloren. Er versuchte jetzt, Weil beim Thema Rot-Rot-Grün festzunageln: „Die Linke als Nachfolgepartei der SED ist für mich genauso wenig akzeptabel wie die Rechtspopulisten. Beide fischen am Rand.“Er selbst habe ein Bündnis mit der Af ausgeschlossen. Daher erwarte er von Weil, dass der sich von der Linken distanziere. „Er lässt sich dieses Hintertürchen offen, weil er gar keine andere Chance mehr hat.“
Drei Koalitionen sind demnach möglich: eine Große Koalition von CDU und SPD, ein Jamaika-Bündnis (CDU/Grüne/FDP) oder ein Ampel-Bündnis (SPD/Grüne/FDP). Die Umfragewerte der Linken liegen bei fünf Prozent. Sollte sie in den Landtag einziehen, wäre auch ein rot-rot-grünes Bündnis in Reichweite.