Die Opfer der blonden Bestie
Mit 14 Jahren fiel Kurt-Werner W. das erste Mal mit einer Sexual-Tat auf. Steckt er auch hinter den Göhrde-Morden?
„Und dann sei Gott mir gnädig...“So endet der Abschiedsbrief von Kurt-Werner W. Am 25. April 1993 wird er erhängt in einer Gefängniszelle aufgefunden. Das elende Ende eines Mannes, der vielleicht einer der schlimmsten Serienmörder der deutschen Kriminalgeschichte war.
Schon mit 14 landet KurtWerner W. in „Vorläufiger Fürsorgeerziehung“. Nur ein Jahr später – 1964 – dringt er mit einem Dolch bewaffnet in die Wohnung der Nachbarin ein. Als die Frau erwacht, würgt der Junge sie und flieht. Er wird gefasst, kommt in Jugendarrest.
Kaum ist er entlassen, attackiert er eine junge Radfahrerin. 1967 bedroht KurtWerner W. Polizisten mit einem Gewehr, Beamte schießen ihm ins Bein.
1979 vergewaltigt KurtWerner W. am Elbe-SeitenKanal eine 17-Jährige und versucht, sie zu ermorden. Die Frau kämpft um ihr Leben und kann flüchten. Das Urteil 1971 für den Täter: fünf Jahre Knast.
1974 wird er aus der Haft entlassen. Davor und danach kommt es im Raum Lüneburg zu verschieden Morden. Die Opfer waren meist Frauen.
In den 80er Jahren zieht Kurt-Werner W. nach Karlsruhe – auch hier gibt es eine Serie ungeklärter Frauenmorde. Ende der 80er Jahre bezieht Kurt-Werner W. das geerbte Elternhaus in Adendorf bei Lüneburg, heiratet, führt scheinbar ein bürgerliches Leben als Friedhofsgärtner. 1989 kommt es zu den „Göhrde-Morden“. Innerhalb kurzer Zeit werden in dem ausgedehnten Waldgebiet südöstlich von Lüneburg zwei Paare ermordet.
Der Verdacht: Auch sie hat Kurt-Werner W. auf dem Gewissen. In dieser Sache ermittelt seit Kurzem eine SoKo der Lüneburger Kripo. Sie sucht im Beweismaterial nach DNA-Spuren, die auf Kurt-Werner W. hinweisen.