Millionen für das Bürgerhaus
Wilhelmsburg Rot-Grün will den kulturellen und sozialen Knotenpunkt in Hamburgs Süden sanieren lassen
Von MIKE SCHLINK
Das Bürgerhaus Wilhelmsburg bekommt eine FinanzSpritze – und was für eine! Stadt und Bund stellen 5,9 Millionen Euro bereit, um den kulturellen und sozialen Knotenpunkt in Hamburgs Süden zu sanieren.
Das ist auch bitter nötig. Das 1985 errichtete Gebäude und seine Ausstattung sind längst in die Jahre gekommen. Zuletzt wurden sogar bei Ausschreitungen während eines Konzerts Teile des Mobiliars und Scheiben zerstört. Kurzum: Das Bürgerhaus hat schon bessere Tage erlebt – und soll diese auch wieder erleben.
„Für den Stadtteil ist es die zentrale Anlaufstelle. Hier kommen Menschen mit unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen und Nationalitäten zusammen, tauschen sich aus, bilden sich weiter, machen Musik, Theater und Kunst“, sagt Michael Weinreich (SPD).
Gemeinsam mit den Grünen bringt die SPD-Fraktion in der kommenden Bürgerschaftssitzung einen Antrag zur Sanierung des Bürgerhauses ein – immerhin wird das Gebäude auch rege für Parteitage genutzt.
Rund 700 000 Euro sollen nun aus dem Sanierungsfonds bereitgestellt werden. Der Senat soll noch rund 1,4 Millionen Euro zuschießen, weitere 3,8 Millionen Euro gibt’s vom Bund, der solche Vorhaben durch das Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“fördert.
Neben der Sanierung gibt’s auch eine umfangreiche Modernisierung. Die umfasst unter anderem einen barrierefreien Umbau, neue Technik sowie eine energetische Überholung.
Mit dem Umbau will RotGrün auch auf künftige Ent- wicklungen reagieren, die auf Wilhelmsburg zukommen, besonders infolge des geplanten Baus von 5200 neuen Wohnungen und dem zu erwartenden Bevölkerungszuwachs. „Wir brauchen solche beständigen Orte, um Teilhabe und Mitbestimmung aller Menschen in unserer Gesellschaft weiter zu stärken“, so Anna Gallina (Grüne). Das 1985 erbaute Bürgerhaus Wilhelmsburg liegt direkt am Wasser. Jetzt soll es umfangreich saniert werden.