Hamburgs neuerJugendstil
Gisdol lässt den Nachwuchs los und plant die Zukunft Der Coach: „Wir müssen es auf diesem Weg machen“
Nur 0:0 im Nordderby gegen Bremen. Auf dem Papier zu wenig, in der Tabelle geht es einen Platz runter auf Relegationsrang 16. Die meisten Zuschauer waren trotzdem nicht unzufrieden mit dem Spiel. Die Leistung hat gestimmt und noch viel wichtiger: Markus Gisdol zeigte bei seiner Aufstellung Mut und setzte auf die Jugend. Ein Weg für die Zukunft.
Hamburgs neuer Jugendstil. Da wächst einiges heran im Volkspark. Mit Törles Knöll (20), Tatsuya Ito (20) und Fiete Arp (17) haben bereits drei Profis aus dem eigenen Nachwuchs in dieser Saison ihr Profi-Debüt gefeiert. Dazu kommen mit Rick van Drongelen (18) und Vasilije Janjicic (18) zwei weitere Youngster, die bereits jetzt immer wieder eine wichtige Rolle im Team spielen.
Ito und Janjicic standen gegen Bremen in der Startelf. EiEntscheidung ne mutige des Trainers, für die er letztlich belohnt wurde. Beide lieferten eine gute Leistung ab. „Das freut mich vor allem für die Jungs“, erklärte Gisdol. „Man sieht oft im Training junge Burschen, die etwas zeigen. Die Wahrheit bekommst du aber erst auf dem Platz zurück. Wenn dann solche Antworten kommen wie jetzt gegen Bredas men, freut uns alle.“
Die Jugend spielt sich beim HSV in den Fokus. Für Gisdol ist es genau der richtige Weg. „Janjicic, Ito oder auch Arp sind Spieler, die irgendwann die Zukunft unseres Vereins darstellen müssen. Diese Jungs auszubilden und hinzubekommen, das ist unser Ziel. Wenn man nicht das große Geld hat, müssen wir es auf dem Weg machen“, sagt der Trainer, der allerdings auch betont, dass die Leistung und nicht das Alter für ihn weiterhin der wichtigste Faktor ist. „Ich belohnen niemanden dafür, dass er jung ist. Wenn die Leistung so ist, dass ich das Gefühl habe, sie sind so weit, dann probieren wir das und setzen die Jungs ein. Dann halten wir zu ihnen. Dazu braucht man auch Geduld. Denn mit solchen Burschen wird es auch Rückschläge geben. Insgesamt ist das aber ein Weg, der uns gut zu Gesicht steht.“Am Ende sollen auf dem Platz immer die besten Spieler stehen. Beim HSV sind das zurzeit nicht zwingend die teuersten Einkäufe und Großverdiener. Eine konsequente Entscheidung, die auch von der Mannschaft getragen wird. André Hahn: „Die jungen Spieler bekommen vollkommen zu Recht ihre Chance.“