Der Gegner spielt verrückt
Stil von Rostock ist für Trainer Jansen „schlimm anzugucken“, aber effektiv. „Müssen kühlen Kopf bewahren“
Die Auswärtsspiele waren in der vergangenen Saison die Achillesferse des Handball Sport Verein Hamburg. In dieser Spielzeit muss es auswärts aufwärts gehen – damit am Saisonende der Sprung in die Zweite Liga gelingt. Heute (16.30 Uhr) steht dem Drittliga-Dritten eine besonders knifflige Prüfung in der Fremde bevor.
Es ist ein spannendes Duell. Nicht nur, weil der Tabellensiebte HC Empor Rostock als Zweitliga-Absteiger den Umbruch eingeleitet hat und wie der HSV wieder nach oben will, langfristig zurück in die Bundesliga, sondern weil die junge Rostocker Mannschaft und ihr neuer Trainer Till Wiechers für experimentierfreudigen Handball stehen.
Achtung, HSV! Der Gegner spielt verrückt. „Unkonventionell und unangenehm“sind die ersten Worte, die HSV-Trainer Toto Jansen (40) in den Sinn kommen, als er im Gespräch mit der MOPO am Sonntag den kommenden Gegner beschreiben soll.
Empor agiert unter Wiechers, einem 34-jährigen Sportwissenschaftler, im Angriff fast immer mit sieben Feldspielern und ohne Torhüter – und haben damit stets Überzahl. „Das ist schlimm anzugucken, kein schöner Handball“, sagt Jansen frei heraus, fügt jedoch anerkennend an: „Aber die spielen das echt gut.“Gerne auch mal mit drei Kreisläufern. Und in der Abwehr wird offensiv gedeckt.
„Da kommt einiges auf uns zu“, weiß Jansen. Nicht nur im taktischen Bereich. „Unsere Hauptaufgabe lautet: Nur nicht verrückt machen lassen. Meine Spieler müssen einen kühlen Kopf bewahren.“Eine gute Reifeprüfung für die junge Mannschaft.