Auf Rekordjagd mit dem „Sonnenwagen“
Aachener Studenten treten in Australien beim härtesten Solar-Rennen der Welt an
Aachen/Darwin – Es gilt als eines der härtetesten Rennen der Welt. 3022 Kilometer von Darwin im Norden Australiens quer durch die Wüste in den Süden bis nach Adelaide. Doch keine PS-Protze rasen da über die Pisten. Es sind Flitzer, die nur die Kraft der Sonne nutzen. Und bei der „World Solar Challenge“ist diesmal auch ein Team aus Aachen dabei.
Zwei Jahre lang haben 40 Studenten geforscht, getüftelt, Konzepte geprüft und dann ihr einzigartiges „Auto“gebaut. Neben der Uni, in ihrer Freizeit, oft auch in Nachtschichten, so Jan Mertens, einer aus dem Team. Denn ihr „Sonnenwagen“tritt in der schwierigsten der drei Klassen an, der „Challenger Class“.
Es gilt, Australien nur mit Sonnenkraft zu durchqueren. Nachladen an der Steckdose? Verboten!
Es ist eine ganz besondere Technik, die hier erprobt wird. Der Wagen sei keine 200 Kilogramm schwer und mit bis zu 140 km/h so schnell, dass er das Rennen durchaus gewinnen kann. Das hofft zumindest Hendrik Löbberding. Er ist der Vorsitzende des Sonnenwagenprojekts an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH).
Gefahren wird nur tagsüber. Den bisherigen Rekord hält der Nuna 4, der 2005 für die Universität Delft (Niederlande) an den Start gegangen war und die Strecke in 29 Stunden und 11 Minuten schaffte, die Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 102 Kilometer pro Stunde.
etzt also kommt der deutsche Sonnenwagen: Rund 260 Solarzellen bedecken ihn, die 20-Kilo-Batterie hat eine Kapazität von fünf Kilowattstunden – mehr ist nicht erlaubt. Der Radnabenmotor leistet 1,4 Kilowatt, was der Leistun eines Föhns entspricht. „Das reicht völlig aus“, so Projektleiter Löbberding. Den Motor haben die Studenten selbst entwickelt. Das Computer-Herzstück des Wagens berechnet während der Fahrt aus aktuellen Daten etwa zu Wind, Sonne und Streckenverlauf die optimale Geschwindigkeit.
Sicher, die Aachener wollen gewinnen. Aber erst einmal lautet das Ziel für das Team: ankommen! Bei dem Rennen elinge dies im Schnitt nur 30 bis 40 Prozent der Wagen, so Löbberding.