Vor ihr zittern Hamburgs Einbrecher
Alexandra Klein ist Chefin der „Soko Castle“– und sorgt in ganz Deutschland für Aufsehen: In diesem Jahr ging die Zahl der Einbrüche in unserer Stadt um 27 Prozent zurück. Das Erfolgsrezept der Polizistin
Kriminalitätsraten zu drücken, und sei es auch nur um ein paar Prozentpunkte, ist extrem schwer. Umso bemerkenswerter, was der Hamburger Polizei beim Thema Einbruch gelungen ist: Die Zahl der Fälle ist um fast 27 Prozent zurückgegangen. Bundesweit ist das einmalig! Die Frau hinter diesem Erfolg heißt Alexandra Klein (46), seit 2015 Chefin der „Soko Castle“.
Genau 4252 Einbrüche wurden laut Polizei in den ersten neun Monaten dieses Jahres in Hamburg gezählt. Klingt viel, ist aber im Vergleich zu den ersten drei Quartalen des Vorjahres ein Rückgang von genau 26,7 Prozent. Und dabei hatte es 2016 bereits einen Rückgang der Einbruchstaten gegeben.
Zufall? Glück? Nein! Zu verdanken haben das die Hamburger einer Kriminalistin und ihrem 100köpfigen Team.
Am 1. August 2015 hatte die Soko Castle in einem Bürohaus in der City Nord ihre Arbeit aufgenommen. Aber was hat die Truppe um Alexandra Klein besser gemacht als andere Polizeien? Ihr Erfolgsrezept bestand zunächst aus der Analyse der Einsatzkonzepte der Vergangenheit. „Wir haben einfach mal geschaut, was wir besser machen können“, so die Kriminaloberrätin in einem Interview mit der MOPO 2016.
Genauer gesagt, haben die Ermittler fast jeden Einbruch so behandelt, als wäre er ein Tötungs- und kein Alltagsdelikt. Alle Opfer wurden genau befragt, die Tatorte abgesucht und Zusammenhänge mit anderen Einbrüchen geprüft. Außerdem wurde jeder Streifenpolizist für das Thema Einbruch sensibilisiert und auf typisches Täterverhaloften hingewiesen. Eine fensive Medienkampagne tat ab 2015 ein Übriges. 2016 erfolgte eine bessere Vernetzung mit bundesweiten Kripodienststellen. Bis dato war es nämlich oft so, dass die Hamburger Fahnder im Polizeicomputer zwar erkennen konnten, was ein Hamburger Täter hier auf dem Kerbholz hat, aber nicht, ob er vielleicht schon in München oder Köln zugeschlagen hat. Auch die Justiz zog mit, Staatsanwälte spezialisierten sich auf Einbruchsdelikte und arbeispielsweise beiteten bei Haftbefehlen ganz eng mit der Soko zusammen.
Und dann ist da natürlich noch der Faktor Mensch. Alexandra Klein ist es gelungen eine extrem gute Truppe zusammenzustellen. Vom jungen Kripomann frisch von der Polizeiakademie bis zum ergrauten Kripo-Veteranen kurz vor der Pensionierung. Als Chefin beim Mobilen Einsatzkommando und Leiterin einer Soko gegen Zuhälter hat die Kampfsportlerin außerdem gelernt, wie man so eine bunt zusammengewürfelte Truppe führt und motiviert.
Bundesweite Zusammenarbeit mit anderen Polizeien