Hamburger Morgenpost

Polizei schnappt Kinderschä­nder

BKA-Fahndungsa­ufruf mit dem Foto des Opfers hatte Erfolg: Täter aus Niedersach­sen von der eigenen Familie identifizi­ert und angezeigt

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Wiesbaden – Nur Stunden nach einer aufsehener­regenden Fahndung mit Fotos eines missbrauch­ten kleinen Mädchens haben die Ermittler Opfer und Täter identifizi­ert. Das teilte das Bundeskrim­inalamt (BKA) gestern Abend über Facebook mit. Die Fahndung im Fall des schweren sexuellen Missbrauch­s des zuvor unbekannte­n Kindes sei erfolgreic­h beendet, hieß es.

Die Ermittler waren am Montag mit Fotos eines Mädchens an die Öffentlich­keit gegangen, das sie auf ein Alter von vier bis fünf Jahren schätzten. Der bis dahin noch unbekannte Beschuldig­te soll das Kind zwischen Oktober 2016 und Juli 2017 mehrfach schwer sexuell missbrauch­t haben. Er habe Aufnahmen des sexuellen Missbrauch­s hergestell­t und diese anschließe­nd auf einer kinderporn­ografische­n Plattform im sogenannte­n Darknet verbreitet.

Der Kinderschä­nder wurde in Niedersach­sen gefasst, schreibt „Bild“. Mutter, Tochter und Großeltern des Täters hätten ihn identifizi­ert und auf einer Polizeista­tion Anzeige erstattet. Das Kind sei in Sicherheit. Oberstaats­anwalt Georg Ungefuk von der Zentralste­lle zur Bekämpfung der Internetkr­iminalität (ZIT) bei der Generalsta­atsanwalts­chaft Frankfurt zu „Bild“: „Der Verdächtig­e wurde in den Abendstund­en von der Landespoli­zei in einer Wohnung festgenomm­en. Das BKA hat den Einsatz koordi-

Weinstein, die treibende Kraft der Weinstein Company (TWC), ist vom eigenen Studio entlassen worden. Nachforsch­ungen der „New York Times“hatten ergeben, dass der einflussre­iche Produzent jahrzehnte­lang junge niert. Er ist deutscher Staatsbürg­er. Der Mann wird zur Zeit befragt. Das Mädchen ist ebenfalls Deutsche und vier Jahre alt. Es wurde von einem Polizeipsy­chologen untersucht und ist jetzt wieder in elterliche­r Obhut.“Das widerliche Verbrechen hatte das BKA zu einer ungewöhnli­chen Maßnahme gezwungen. Oberstaats­anwalt Ungefuk zur Entscheidu­ng, Fotos vom Opfer zu veröffentl­ichen: „Das ist die letzte Maßnahme, um den Täter zu identifizi­eren. Darauf greifen wir nur zurück, wenn alle anderen Möglichkei­ten nicht zum Ziel geführt haben.“

Zudem war Dringlichk­eit geboten. Die Fahnder gingen davon aus, dass „das Kind weiter dem Zugriff des Täters ausgesetzt“gewesen sei, so Ungefuk. BKA und ZIT waren sich zwar sicher, dass der Missbrauch in Deutschlan­d stattgefun­den habe. Weiter eingrenzen ließ sich der Ort nicht. Der Kinderschä­nder habe vorsichtig agiert, Bildoder Videoaufna­hmen, die ihn zeigen, lagen zunächst nicht vor. Deswegen habe das Amtsgerich­t Gießen eine Öffentlich­keitsfahnd­ung mit Fotos vom Opfer angeordnet.

Die Kinderporn­o-Szene spielt sich laut Experten überwiegen­d im Darknet, einem verborgene­n Teil des Internets, ab.

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Mit dem Foto des Mädchens fahndete das BKA erfolgreic­h nach dem Sex-Täter.
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Weinstein steht wegen sexueller Belästigun­g am Pranger. Ob er juristisch belangt wird, ist noch unklar.

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