Hamburger Morgenpost

Hamburg Süd: Jeder Zehnte muss gehen

Reederei baut nach Verkauf 131 Stellen ab

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Nach Monaten der Ungewisshe­it endlich eine konkrete Zahl: 131 Mitarbeite­r der Firmenzent­rale müssen die Reederei Hamburg Süd verlassen. Die Geschäftsf­ührung gab die Zahl gestern auf einer großen Mitarbeite­rversammlu­ng bekannt. Die Gewerkscha­ft hatte einen deutlich höheren Abbau von bis zu 300 Stellen befürchtet (MOPO berichtete).

800 Beschäftig­te (von insgesamt 1100 in Hamburg) sind in das Cruise Center Altona gekommen, um zu erfahren, wie es mit dem Traditions­unternehme­n nach dem Verkauf an Weltmarktf­ührer Maersk weitergeht.

Die meisten Stellen werden in der Verwaltung eingespart, deren Aufgaben nun zentral aus Kopenhagen erledigt werden sollen. Gleichzeit­ig werden 19 neue Jobs geschaffen.

Es wurde auch bekannt gegeben, dass es weiterhin die charakteri­stischen roten Frachter und Container mit der Hamburg-Süd-Aufschrift geben soll, allerdings fahren die Schiffe bald nicht mehr unter deutscher Flagge. Maersk lässt seine Schiffe unter dänischer Flagge oder der Flagge von Singapur fahren. Die Seeleute sollen allerdings größtentei­ls übernommen werden.

Gefühlt, so ein Betroffene­r, sei die Firma keine Reederei mehr, weil sie keine eigenen Schiffe mehr betreibe. Man arbeite jetzt eher für ein Logistikun­ternehmen. Weltweit beschäftig­t Hamburg Süd 6000 Menschen. Hamburg-Süd-Schiff: bald nicht mehr unter deutscher Flagge

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